Die Corona-Warn-App soll uns warnen, wenn wir einem Menschen begegnet sind, bei dem das Virus später nachgewiesen wurde. In Regionen mit hoher Inzidenz gehen bei permanent roten Corona-Warnmeldungen neue rote Meldung oft unter - denn die App war ja bereits vorher rot. Ab Mittwoch, 30. März, wird sich ein bisschen etwas ändern bei der Corona-Warn-App des RKI.
Welche Änderungen gibt es bei der Corona-Warn-App des RKI?
Es wird ein Update ausgerollt, wie die App-Entwickler sagen.
- Damit ändert sich unter anderem, wie lange eine rote Warnmeldung auf dem Handy bleibt. Bisher waren das 14 Tage - in Zukunft soll eine Warnung nur noch zehn Tage zu sehen sein. Das funktioniert rückwirkend. Wenn sich also jemand infiziert hat und sein positives Corona-Test-Ergebnis in der App teilt, werden diejenigen Menschen gewarnt, die dieser Person in den vergangenen zehn Tagen begegnet sind.
- Die App warnt künftig außerdem bei jeder neuen Begegnung. Das war bisher nicht der Fall, wenn die App sowieso schon rot war.
- Und: Menschen, die selbst positiv waren, wurden bisher nicht mehr gewarnt, bis sie ihren eigenen, positiven Test aus der App gelöscht haben. Jetzt werden nach sieben Tagen wieder Risikobegegnungen angezeigt. Das ist der Zeitpunkt, ab dem man sich freitesten kann.

So kommt das Update der Corona-Warn-App auf das Mobiltelefon
Wer ein Smartphone mit Android-Betriebssystem hat, muss nichts weiter tun, das Update der Corona-Warn-App spielt sich automatisch auf. Es kann aber etwas dauern. Apple-Nutzer müssen die App selbst aktualisieren, haben dann aber sofort die neue Version 2.20.
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Nach mehrfacher Überarbeitung: Wann schlägt die Warn-App momentan an?
Anfangs wurden alle Kontakte innerhalb eines Tages ausgewertet. Mittlerweile macht die App das für 30-minütige Zeitfenster. Innerhalb dieser Zeitfenster müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein, damit Kontakte in die Risikobewertung einfließen.
Ein Gerät muss zum Beispiel mindestens fünf Minuten lang in der Nähe eines anderen Geräts mit Corona-Warn-App gewesen sein. Ist einer der beiden Besitzer infiziert und meldet das, kommt es darauf an, wie nah die beiden sich gekommen sind und für wie lange. Kontaktzeiten ab neun Minuten oder länger führen zu einer roten Warnmeldung.
Leider wird aber nicht angezeigt, um welche 30 Minuten des Tages es ging. Das würde Gewarnten helfen einzuschätzen, wie hoch ihr Risiko ist - etwa ob sie drinnen oder draußen waren zu der Zeit. Es wäre auch einfacher herauszufinden, wer der oder die Infizierte war. Das geht jedoch nicht - derjenige soll ja anonym bleiben.
Was sagen die Verantwortlichen zum fast durchgehend roten Status?
Das Robert-Koch-Institut (RKI), das die Corona-Warn-App betreut, gibt sich überzeugt, dass die App weiter ihren Zweck erfüllt. Ein Sprecher erklärte auf SWR-Anfrage, die App warne weiter zuverlässig bei Kontakten mit Infizierten. Wer eine Warnung bekomme, verhalte sich auch vorsichtiger.
Man könne auch nachschauen, wie viele Menschen am Vortag andere gewarnt hätten und das mit dem 7-Tage-Mittelwert vergleichen. Die App liefere wichtige Informationen über den eigenen Risiko-Status hinaus.
Das Gesundheitsministerium wiederum hat eingeräumt, dass die App bei so hohen Infektionszahlen weniger dazu beiträgt, Infektionsketten zu unterbrechen. Darüber werde diskutiert. Die Corona-Warn-App werde auch künftig weiterentwickelt - allerdings sei momentan nichts geplant, was die Kontaktnachverfolgung betreffe.