Eine Packung Hähnchen-Unterschenkel der Kaufland-Eigenmarke K-Purland.  (Foto: SWR)

Haltungsformen von Fleisch & Co.

Tierwohl-Check bei Kaufland

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AUTOR/IN
Julian Gräfe
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Gesa Marx
Bild von Gesa Marx (Foto: G. Marx)

Wie gut ist das angebotene Fleischsortiment? Liegt Kaufland Tierwohl am Herzen? Marktcheck hat sich K-Wertschätze und K-Purland genau angesehen. 

Neben K-Classic bietet Kaufland auch verschiedene K-Produkte speziell bei Milch- und Tierprodukten, so z. B. mit K-Wertschätze. Laut eigener Angaben setzen sie sich für „eine artgerechtere Tierhaltung ein.

Diese garantieren wir durch mehr Platz, mehr Auslauf und Futter ohne Gentechnik für die Tiere.“ Tierische Produkte des K-Wertschätze-Sortiments stammen dabei bei Kaufland immer aus Haltungsform 3.

Kaufland-Marke: K-Purland

Unter K-Purland vertreibt der Supermarkt tierische Produkte, die in den eigenen Fleischbetrieben von Kaufland hergestellt werden. Allerdings: Ein Großteil des Fleisches ist mit Haltungsstufe 1 und 2, dem geringsten Tierwohl, versehen.

Discounter Aldi beispielsweise setzt schon heute zusätzlich auf die Haltungsformen 3 und 4. Die Stufen sollen bis 2030 nur noch angeboten werden. Auf der Kaufland-Website ist dazu zu lesen: „Langfristig planen wir, die Stufe 2 „Stallhaltung Plus“ als Kaufland-Mindeststandard zu etablieren.“

QR-Code zur Nachverfolgung

Auf den Verpackungen bietet Kaufland QR-Codes zum Abscannen. Auf der Internetseite kann man die sogenannte LOT-Nummer eingeben, die in der Regel neben dem Mindesthaltbarkeitsdatum zu lesen ist.

Kaufland wirbt auf seiner Homepage mit „Wir wissen, wo’s herkommt“ und „bestmögliche Transparenz entlang der gesamten Lieferkette“.

Ein Smartphonebildschirm mit Informationen zur Herkunft eines Fleischproduktes.  (Foto: SWR)
Kaufland bietet auf vielen Fleisch-Verpackungen QR-Codes zum Abscannen. Folgt man dem Link, öffnet sich eine Seite mit Infos zur Herkunft des Fleischs.

Bei den Marktcheck-Recherchen finden sich beim Fleisch dann aber nur die gesetzlich vorgeschriebenen Informationen. Herkunft und Mast in Deutschland und der Ort des Schlachthofes, sowie der Weiterverarbeitung. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg kritisiert, dass die angestrebte Transparenz, die Kaufland auf der Homepage ankündigt, nicht eingelöst wird.

"Es wirkt erst mal wie ganz viel Transparenz. Ich erfahre, wo kommt das Tier her, das zu meinem Schnitzel geworden ist. Und dann werde ich am Ende bitter enttäuscht, weil ich nur das erfahre, was auf der Verpackung steht. Was gesetzlich vorgeschrieben ist, nämlich die Herkunft Deutschland."

Fazit: Im Vergleich zu anderen Discountern kann Kaufland bei den angebotenen Haltungsformen noch deutlich nachlegen. Bei der Herkunftsangabe von Fleisch und Geflügel hält Kaufland lediglich die gesetzlichen Vorschriften ein. Mehr Schein als Sein.

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