Einweg- und Mehrweg
Die Schwarz-Gruppe, zu der Kaufland und Lidl gehören, hat ihr eigenes Recycling-Unternehmen. Sie stellt aus zurückgegebenen PET-Flaschen wieder neue her und nennt es „bottle to bottle“-Recycling. Dabei werden die Flaschen gehäckselt, gereinigt und aus Plastikkügelchen zu neuen Flaschenrohlingen gepresst.
Auch wenn sich heutzutage viele Supermarkt-Ketten dem Recycling verschrieben haben, weiß Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe:
Vergessen darf man aber nicht: Umweltfreundlich sind PET-Flasche dennoch nicht. Auch hier gibt es Material-Verluste, fünf Prozent pro Recycling-Umlauf. Zudem ist der Prozess wasser- und energieintensiv.
Nachhaltiger wären umweltfreundlichere Verpackungen wie Mehrwegflaschen, die regional vertrieben und bis zu 50-mal wieder befüllt werden können. Der Mehrweganteil bei Kaufland beträgt derzeit 50 Prozent. Gesetzlich gefordert ist eine Mehrwegquote von 70 Prozent. Damit liegt Kaufland 20 Prozent unter den im Verpackungsgesetz geforderten 70 Prozent.
Positiv: Beim Spülmittel-Angebot bietet Kaufland Produkte aus Recyclingmaterial sowie Nachfüllpacks. Zudem verzichtet der Supermarkt z. B. auf Joghurtdeckel – womit auch geworben wird.
Aber es gibt auch Nachholbedarf: Unser Check zeigt, dass es in Kaufland noch viele Einwegprodukte, wie z. B. von Tetrapak gibt. Das Verbundmaterial ist schwer zu recyclen. Besser wären mehr Angebote wie Mehrweg-Joghurtbecher oder -Milchflaschen, die wieder befüllt werden.
“Wir arbeiten kontinuierlich daran, den Plastikanteil in unseren Verpackungen zu reduzieren. In den vergangenen drei Jahre haben wir den Plastikeinsatz insgesamt um 20 Prozent reduziert.”
Obst- und Gemüseverpackungen
Ein Verpackungs-Check der Deutschen Umwelthilfe hat zudem bei Obst und Gemüse ergeben, dass 55 Prozent vorverpackt sind. Und: Es gibt immer noch dünne Plastiktütchen, sogenannte Hemdchenbeutel, die kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Fazit: Kaufland hat das Problem von zu viel Plastikmüll verstanden. Sie beschäftigen sich mit dem Thema. Die Kette setzt teilweise Recyclingmaterial ein und auch die Recyclingfähigkeit von einigen Verpackungen wurde verbessert. Insgesamt sind zu viele Produkte unnötigerweise verpackt.
Der Slogan, dass Kaufland den Unterschied mache im Vergleich zu anderen Ketten und besser sei, trifft so in Teilen zu.