Für unseren Stichproben-Test campen Melli, Carina und Danny drei Tage lang am Schluchsee im Schwarzwald mit den Zelten. Jeden Tag müssen sie die Zelte ab- und wieder aufbauen. Um auszuprobieren, wie wasserdicht die Zelte sind, sollen sie einer Starkregendusche mit Feuerwehrschläuchen standhalten. In zwei Durchgängen prasseln 1.500 Liter Wasser auf die Zelte.
Zusätzlich lassen wir die Zelte von Frank Wacker, Redakteur beim Outdoor-Magazin, begutachten. Er überprüft zusätzlich im Labor, wie wasserfest die Materialien sind. Eine besondere Schwachstelle ist dabei der Zeltboden, der besonders beansprucht wird und an den daher erhöhte Anforderungen gestellt werden.

Wassersäule: Wann ist ein Zelt dicht?
Wie dicht der Zeltboden ist, zeigt die sogenannte Wassersäule an. Je höher die Wassersäule, desto besser: Textilien sind bei 1.500 mm wasserdicht. Bei Zeltböden reicht das nicht, hier empfehlen Experten mehr als 3.000 mm Wassersäule.
Diese Zelte treten an:
- Das Tunnelzelt "Gossamer II" von Jack Wolfskin für 190 Euro
- Das Igluzelt "Kluane 2" von McKinley für 160 Euro
- Das faltbare Decathlon-Zelt "2 Seconds easy" für knapp 100 Euro
Alle Zelte sind für maximal zwei Personen geeignet und wiegen zwischen 2,3 und 4,7 Kilogramm.

Tunnelzelt "Gossamer II" von Jack Wolfskin
- Innenzelt-Maße: [L x B x H] 225 x 125/105 x 90/60 cm
- 1 Vorraum
- Gewicht: 2.280 g
- Besonderheit: Der Hersteller wirbt damit, in dem Zelt keine potentiell umwelt- und gesundheitsschädlichen PFC verwendet zu haben.
Das Zelt von Jack Wolfskin ist das leichteste und teuerste in unserem Test. Auffällig: Das Innenzelt besteht komplett aus einem luftdurchlässigem Netzmaterial. In heißen Sommernächten soll allein dieses Innennetz reichen – als Schutz gegen Stechmücken und anderes Krabbelgetier. Für unseren Check kommt aber die Außenplane drüber und das Zelt ist nach 12 Minuten Aufbauzeit bezugsfertig.

Beim Probeliegen zeigt sich: Für eine Person ist das Zelt ausreichend, für zwei jedoch sehr eng – teilweise ist die Liegefläche nur 105 cm breit.
Auf- und Abbauten sowie die Regendusche aus dem Feuerwehrschlauch übersteht das Zelt gut. Im Laborcheck misst Frank Wacker eine Wassersäule von mehr als 4.000 mm am Zeltboden – ein guter Wert.
Igluzelt "Kluane 2" von McKinley
- Innenzelt-Maße: ca. 220 x 135 x 105 cm
- 2 Vorräume (Apsiden)
- Gewicht: 3.100 g
Für den Aufbau dieses Zeltes brauchen unsere Tester 13 Minuten.
Nach drei Nächten im McKinley-Zelt wird dieses von unserer Testperson als gut empfunden. Die Innenzelt-Tür besteht aus Moskitonetz und lässt somit genug Luft rein.

Auch dieses Zelt nimmt keinerlei Schaden durch Ab- und Aufbauten und den simulierten Starkregen. Auch hier misst Wacker eine Wassersäule von mehr als 4.000 mm am Zeltboden.
Faltzelt "2 Seconds easy" von Decathlon
- Innenzelt-Maße: 205 x 145 x 110 cm
- 2 Vorräume
- Gewicht: 4.700 g
Das Decathlon-Zelt soll besonders schnell aufzubauen sein, denn es wird wie ein Regenschirm aufgespannt. Doch die innovative Technik geht aufs Gewicht. 4,7 Kilo wiegt das Zelt und ist damit doppelt so schwer wie das teurere Modell von Jack Wolfskin.

Hochgezogen ist das Zelt tatsächlich schnell, danach muss es jedoch noch mit Heringen am Boden befestigt werden. In unserem Check dauert der Aufbau acht Minuten.
Dunkelheit im Decathlon-Zelt
Eine weitere Besonderheit ist das dunkle Innenzelt: ein Decathlon-Patent. Selbst bei Tageslicht soll es damit im Innenraum dunkel bleiben. In unserem Check bestätigt sich dies. Andererseits scheint das Zelt auch nicht so gut belüftet zu sein, bemerken unsere Tester. Outdoor-Experte Frank Wacker sieht das ähnlich: Das Innenzelt ist relativ dicht, weswegen weniger Sauerstoff reinkommt. Moskitonetze gibt es nur im oberen Bereich der Innenzelt-Tür.

Dafür kommt in unserem Praxis-Check genauso wenig Wasser ins Zelt wie bei den beiden anderen Modellen und auch am Ende des Camping-Ausflugs ist das Zelt noch intakt. Frank Wacker misst jedoch eine geringere Wassersäule als bei McKinley und Jack Wolfskin: "Beim Decathlon-Zelt lagen die niedrigsten Werte bei 3.500, das kommt schon in den Bereich, wo man sagt, da wird's kritisch."
Alles in allem kann das Decathlon-Zelt aber mit den teureren Kollegen mithalten.