Die Händler sind überraschenderweise trotz aller Schwierigkeiten sehr optimistisch und die Erwartungen sind riesig. Der Handelsverband Deutschland rechnet in diesem Jahr mit einem neuen Rekordumsatz rund um den Black Friday und den darauffolgenden Montag, den Cyber Monday. Der Handel werde da voraussichtlich rund 5,7 Milliarden Euro umsetzen, das wären 22 Prozent mehr als im Vorjahr.
Händler hoffen beim Weihnachtseinkauf auf die „Jetzt erst recht“-Haltung der Verbraucher
Trotz der Inflation, trotz der vielen Krisen sollten sich die Menschen zum Ende des Jahres noch etwas gönnen, finden viele Händler. Mit dem Black Friday und der Black Week kommt oft auch das Weihnachtsgeschäft so richtig ins Rollen. So hoffen die Händlerinnen und Händler drauf, dass die Menschen doch Lust auf Shopping und auf Schnäppchen haben.
Ob die Geschäfte rund um den Black Friday aber wirklich so gut laufen werden, da ist SWR-Wirtschaftsredakteur Tobias Frey skeptisch. Bei einer Umfrage des Kölner Instituts für Handelsforschung hätten nämlich auch deutlich mehr Menschen als sonst gesagt, dass sie dieses Jahr am Black Friday noch stärker auf die Preise achten würden und wirklich nur das kaufen wollen würden, was sie auch wirklich brauchten.
Steigenden Kosten und Lieferschwierigkeiten machen dem Handel zu schaffen
Die meisten großen Händler sind beim Black Friday wieder mit dabei und machen ähnliche große Rabattversprechungen wie in den Vorjahren. Amazon hat schon vergangene Woche losgelegt, auch MediaMarkt und Saturn sind mit dabei, die Otto-Gruppe wirbt ebenfalls wieder mit satten Rabatten; da bleibt also erst einmal alles beim Alten.
"Viele kleinere Händler dürften sich aber schon überlegen, ob und wie stark sie dieses Mal mitmachen werden", sagt Frey. Er kann sich gut vorstellen, dass der ein oder andere Händler keine so großen Rabatte anbieten kann wie in den Vorjahren. Denn klar ist auch: Die wenigsten Händler wollen eigentlich mit Rabatten in das Weihnachtsgeschäft, in diese umsatzstarke Zeit starten.
Schnäppchen im Weihnachtsgeschäft trotz Inflation
Geld sparen lässt sich vor allem bei Elektronikartikeln, also zum Beispiel bei Smartphones, Videospielen, Computerzubehör oder Fernsehern. Besonders auf ältere Modelle gibt es Rabatte. Aber auch Bekleidung, Spielzeug und Lebensmittel werden rund um den Black Friday im Normalfall günstiger angeboten.
Laut dem Vergleichsportal Check24 haben die Verbraucherinnen und Verbraucher beim Black Friday im vergangenen Jahr im Schnitt elf Prozent gespart. Das ist ein relativ hoher Wert, bei anderen Preisuntersuchungen in den Vorjahren lag die Preisersparnis meistens nur so bei vier bis fünf Prozent.