Jeder reagiert auf Stiche von Insekten: Schwellungen, Rötungen und Juckreiz sind meist die ersten Symptome und klingen im Normalfall innerhalb von 24 Stunden ab.
Gefährlicher sind allergische Reaktionen im Kreislaufsystem und in den Atemwegen. Wenn innerhalb von Minuten solche schwere allergische Reaktionen auftreten, muss sofort gehandelt werden, da die Gefahr eines Herz-Kreislauf-Stillstandes besteht. Außerdem kann dem Betroffenen der Hals- und Rachenraum zu schwellen. In diesem Fall besteht akute Erstickungsgefahr.

Folgende Symptome können auftreten: Rötung und Hautausschlag, Juckreiz am ganzen Körper, gerötete, tränende und juckende Augen, Schwellungen an Hals und Gesicht, Schluck- und Sprechbeschwerden, Fließschnupfen, Übelkeit, Bauchkrämpfe, Erbrechen, Angstzustände, Atemnot, Herzrasen, Schwächegefühl und Bewusstlosigkeit.
Unterschied zwischen Bienen- und Wespenstichen
Der Unterschied zwischen einem Wespenstich und einem Bienenstich lässt sich an einem einfachen Merkmal erkennen: Nach einem Bienenstich bleibt normalerweise der Stachel zurück, den die Biene beim Stechen verliert. Wespen hingegen ziehen den Stachel wieder zurück.
Bienengiftallergie und Wespengiftallergie treten meist nicht zusammen auf. Betroffene sollten daher möglichst versuchen, das stechende Insekt zu erkennen.
Soforthilfe nach Insektenstichen
Treten deutliche Symptome für eine Insektengiftallergie auf, müssen Betroffene und Begleitpersonen sofort handeln. Wichtig sind vor allem folgende Schritte:
- Stachel suchen und entfernen
- Medikamente einnehmen: Wurde der Betroffene bereits wegen einer Bienen- oder Wespenstichallergie behandelt, sollte er umgehend die verschriebenen Medikamente aus dem Notfall-Set einnehmen.
- Notarzt alarmieren, falls in den ersten 15 Minuten Insektengiftallergie-Symptome auftreten
- Atemwege freihalten: Bei Atembeschwerden enge Kleidungsstücke lockern, den Betroffenen in eine sitzende Position bringen
- Schocklage bei Anzeichen für einen Kreislaufschock (auf dem Rücken liegend, Beine hoch). Stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit.
- Wiederbelebungsmaßnahmen: als letzte Maßnahme, falls keine Lebenszeichen mehr vorhanden sind
Notfall-Set im Sommer immer mitführen
Für die medikamentöse Behandlung werden Kortison und Antihistaminika eingesetzt. Da beide Medikamente aber nicht sofort wirken, enthält das Notfall-Set für Insektengiftallergiker auch eine Adrenalin-Fertigspritze. Die Spritze wird bei deutlichen Insektengift Symptomen sofort angewandt, um Blutdruck und Kreislauf zu stabilisieren. Eine schnelle Verabreichung kann im Ernstfall lebensrettend sein. Im Sommer sollte das Notfall-Set bei einer bestehenden Insektengiftallergie immer mitgeführt werden.
Langfristig kann eine Immuntherapie (Hyposensibilisierung) wirksame Hilfe gegen Insektengiftallergie bieten.
Weitere Informationen dazu finden Sie unter: „Pollen, Insektengifte und Co.: Allergien erkennen und behandeln“