Diverse farbige Designerlampen mit Messing hängen von der Decke. Sollte man jetzt Deckenleuchten mit LEDs statt Halogenlampen bestücken, um Energie zu sparen? (Foto: Unsplash I Etienne Girardet)

Effizient beleuchten

Energie sparen: Jetzt alle Lampen gegen LEDs austauschen?

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AUTOR/IN
Sola Hülsewig
Wolfgang Weber

LEDs sind effizient – aber auch teuer. Wann lohnt sich der Austausch? Und welche Lichtfarbe eignet sich für’s Wohnzimmer oder das Bad?

Inhalt:
Wie viel kann man mit LEDs sparen?
LEDs mit Dimmern und Trafos
Neue Energielabels für Lampen
Helligkeit und Effizienz bei LEDs
Lichtfarben und Farbwiedergabe
Entsorgung von kaputten Lampen

Was sind die besten Energiesparlampen?

Die gute alte Glühbirne gehört der Vergangenheit an, ebenso die Kompaktleuchtstofflampe oder Energiesparlampe, die sie zeitweise ersetzen sollte. Mittlerweile sind LED-Lampen das Leuchtmittel der Wahl: Sie sind zwar in der Anschaffung teurer als beispielsweise Halogenlampen, machen diese Differenz aber durch ihren geringen Stromverbrauch und die lange Lebensdauer meistens relativ schnell wieder wett.

Glühbirne, Energiesparlampe, Halogenstrahler, LED

LED vs. Halogenlampe: Wie viel kann ich sparen?

Die Verbraucherzentrale hat ausgerechnet, dass man über einen Zeitraum von 10 Jahren hinweg etwa 100 Euro sparen kann, wenn man eine Halogenlampe durch ein LED-Leuchtmittel ersetzt. Der Rechnung zugrunde liegt eine Betriebszeit von 2,7 Stunden pro Tag und ein Strompreis (Arbeitspreis) von 30 Cent/Kilowattstunde. Bei den aktuellen und tendenziell steigenden Stromkosten wird das Einsparpotential also noch deutlich höher. Natürlich kann im Einzelfall die Rechnung auch anders ausfallen – beispielsweise, wenn es sich um eine Leuchte handelt, die ein spezielles und teures LED-Leuchtmittel erfordert.

LEDs: Vorsicht vor dem Rebound-Effekt!

An dieser Stelle sei außerdem vor dem sogenannten Rebound-Effekt gewarnt: Das Wissen, dass die neuen Lampen extrem wenig Strom verbrauchen, kann dazu führen, dass man das Licht einfach immer brennen lässt, anstatt es abzuschalten, wenn man beispielsweise einen Raum verlässt. Dieser Effekt kann dazu führen, dass der Energieverbrauch unterm Strich gleichbleibt – oder sogar steigt.

Die meisten Lampen funktionieren mit LEDs

LED-Lampen gibt es für die unterschiedlichsten Sockeltypen – die allermeisten Leuchten, in denen früher Glühbirnen, Halogenlampen oder Energiesparlampen steckten, können also ganz einfach mit LEDs bestückt werden. Es gibt nur wenige Einschränkungen; zwei davon betreffen Dimmer und Transformatoren.

Eine Hängelampe in einem industriellen Look hängt vor einer weißen Wand und einem kleinem Bild über einem hölzernen, kleinen Küchentisch. Auf beiden Seiten stehen schwarze Stühle. Sollte man alle Halogenlampen durch LEDs ersetzen, um Strom zu sparen? Wie gut sind LEDs? (Foto: Unsplash I Evelyn Semenyuk)
In fast alle Lampen passen LED-Leuchtmittel. Meistens lohnt sich der Austausch.

LED flackert – ist der Transformator schuld?

Viele Leuchten benötigen einen Transformator – beispielsweise Lampensysteme mit mehreren Leuchtmitteln. Werden diese gegen LEDs ausgetauscht, kann dies zu Problemen führen: Trafos haben einen Mindestlast, die in VA oder Watt auf dem Gerät verzeichnet ist. Wird diese unterschritten, kann es vorkommen, dass die Leuchte nicht mehr richtig funktioniert. Die Leuchtmittel gehen dann entweder gar nicht an oder flackern. Lösungsvorschlag: Nicht alle Lampen am Lampensystem durch LEDs ersetzen sondern eine oder zwei Halogenlampen drin lassen.

Welche LEDs sind dimmbar?

Auch bei herkömmlichen Dimmern kann es passieren, dass LEDs nicht angehen oder flackern. Auch die Helligkeitsregler haben eine untere Leistungsgrenze, die LEDs häufig nicht erreichen. Dimmer für herkömmliche Glühlampen sind in den allermeisten Fällen nicht mit LEDs verwendbar. Aber auch nicht jeder LED-Dimmer ist mit jeder LED-Lampe kompatibel. Die Hersteller veröffentlichen daher Kompatibilitätslisten, aus denen hervorgeht, welche Dimmer mit welchen LEDs kombiniert werden können.

Ob ein LED-Leuchtmittel überhaupt dimmbar ist, steht auf der Verpackung.

Teure LEDs nicht unbedingt besser als günstige

Teurere Marken-LEDs müssen nicht zwangsweise besser sein als günstige No-Name-Produkte – zu dem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest.

Weitere Hinweise für die Kaufentscheidung liefert die Verpackung.

Neues Energielabel für Lampen

Seit September 2021 gibt es in der EU neue Energielabels für Lampen. Die alten Energielabels und Effizienzklassen dürfen noch bis Februar 2023 auf Verpackungen abgebildet werden.

Hintergrund für die neuen Labels ist, dass die heutigen Leuchtmittel so effizient sind, dass sie immer die Klassen A+ bis A++ erreichten – mehr als die Hälfte der LEDs landete sogar bei A++. Mit dem neuen System fallen die Plusklassen weg, dafür findet die Abstufung zwischen A und G statt. Schon kleine Unterschiede in Helligkeit und Verbrauch können so zu einer anderen Effizienzklasse führen.

Ein QR-Code auf dem neuen Energielabel führt zur EU-weiten Produktdatenbank für die Energieverbrauchskennzeichnung EPREL, wo weitere Daten zum Produkt einsehbar sind.

Hinweise auf der Verpackung: Worauf sollte man bei LEDs achten?

Die Stiftung Warentest hat hier ausführlich beschrieben, was die verschiedenen Symbole auf der LED-Verpackung bedeuten. Hier das wichtigste in Kürze:

Ein wichtiges Kriterium für die Kaufentscheidung bei LEDs ist die Helligkeit, die in Lumen (lm) gemessen wird. Eine 60-Watt-Glühbirne, eine 42-Watt-Halogenlampe und eine 700-Lumen-LED sind in etwa gleich hell. Je höher die Lumenzahl, desto heller das Leuchtmittel.

Effizienz bei LEDs berechnen

Wie effizient eine LED ist, kann man leicht selbst ausrechnen, indem man den Lumenwert durch den Wert der Leistungsaufnahme in Watt teilt. Je höher dieser Wert ist, desto effizienter ist das Leuchtmittel.

Lichtfarbe in Kelvin: LEDs in warmweiß oder kaltweiß

LEDs gibt es in vielen verschiedenen Lichtfarben. Auf der Verpackung ist die Lichtfarbe in Kelvin (K) angegeben. Werte von etwa 2.500 bis 3.000 Kelvin werden als "warmweiß" bezeichnet. Hier führt der relativ hohe Rotanteil im Licht zu einer gemütlichen Atmosphäre, wie man sie etwa im Wohnzimmer möchte. Zwischen 3.000 und 5.300 K ist man im Bereich des "neutralen Weiß". Alles über 5.300 Kelvin wird als "tageslichtweiß" oder "kaltweiß" bezeichnet – der hohe Blauanteil wirkt hier anregend. Solche Lichtfarben eignen sich beispielsweise gut für Arbeitsplätze.

CRI und Ra-Wert bei LEDs: Naturgetreue Farbwiedergabe

Der Color Rendering Index (CRI), der auch als Ra-Wert bezeichnet wird, misst, wie naturgetreu Farbtöne wiedergegeben werden. Das kann zum Beispiel vor dem Badezimmerspiegel wichtig sein, vor dem Kleiderschrank aber auch beim Kochen und Essen. Je höher der Ra-Wert, desto besser ist die Farbwiedergabe. Der Wert kann höchstens 100 erreichen und sollte nicht kleiner als 80 sein.

Kaputte Energiesparlampen liegen auf einem gelben Untergrund. Wie entsorgt man alte LEDs, Glühbirnen, Halogenlampen? Was darf in den Restmüll? Wo gibt es Sammelstellen? (Foto: Adobe Stock I papi8888)
Kompaktleuchtstoffröhren enthalten geringen Mengen Quecksilber. Auf keinen Fall in den Restmüll schmeißen!

Wie entsorge ich kaputte Glühbirnen, Energiesparlampen und LEDs?

Glühlampen und Halogenlampen können im Hausmüll entsorgt werden. Sie gehören nicht in den Altglascontainer.

LEDs gehören dagegen nicht in den Hausmüll: Sie enthalten wertvolle Stoffe, die wiederverwertet werden können. Sammelstellen für kaputte LEDs gibt es zum Beispiel bei Wertstoffhöfen oder in Elektronikkaufhäusern.

Energiesparlampen enthalten geringe Mengen Quecksilber und dürfen ebenfalls nicht im Hausmüll entsorgt werden, sondern wie LEDs, bei speziellen Sammelstellen. Hier finden Sie Tipps vom Umweltbundesamt, wie sie vorgehen sollten, wenn eine Energiesparlampe zerbricht, damit niemand durch austretende Schadstoffe Schaden nimmt.

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