Guthaben entstehen, wenn man in einem Jahr weniger Strom oder Gas verbraucht, als man vorausgezahlt hat. Das Geld muss der Anbieter dann kurz später auszahlen. Doch Recherchen haben ergeben, dass der Stromdiscounter das nicht immer tun.
Es liegen mehrere tausend Dokumenten zu Kundendaten und Stromrechnungen vor. Sie wurden uns zugespielt und belegen, dass Strom- und Gaslieferanten das Guthaben ihrer Kunden jahrelang systematisch in der eigenen Kasse behalten haben.
Die Recherchen zeigen auch: Offenbar haben einige Stromanbieter Kunden dazu gedrängt, höhere Abschlagszahlungen zu leisten. Die Begründung: Dann müssten die Kunden später nicht mehr so viel nachzahlen. Auch hier war die Zielsetzung offensichtlich: Die zuviel gezahlten Abschläge sollten in der Tasche der betroffenen Stromanbieter landen.
Was Kunden von Stromdiscountern tun können
Entspricht Ihre Abschlagszahlung Ihrem Verbrauch oder ist sie zu hoch? Wenn Sie bei einem Billig-Stromanbieter sind, vergleichen Sie Ihre Abschlagszahlungen mit vergleichbaren Verbräuchen. Das geht einfach via Online-Vergleichsportale.
Kommt Ihnen Ihr Abschlag zu hoch vor, kontaktieren Sie Ihren Stromanbieter und haken Sie nach. Im Zweifel können Sie nach der festgesetzten Vertragslaufzeit kündigen.
Wenn Sie von Ihrem Anbieter die jährliche Abrechnung erhalten und womöglich die Information, dass Sie Geld zurückerhalten werden, prüfen Sie regelmäßig den Zahlungseingang auf Ihrem Konto. Erfolgt der Geldeingang nicht in dem angekündigten Zeitraum, fordern Sie Ihren Stromanbieter schriftlich auf.