lesenswert mit Denis Scheck

lesenswert Quartett mit Büchern von Angela Steidele, Martin Mosebach, Monika Fagerholm und Max Frischs und Ingeborg Bachmanns Briefwechsel

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Denis Scheck

Das lesenswert Quartett mit Denis Scheck, Insa Wilke, Ijoma Mangold und als Gast der freien Literaturkritikerin Christel Wester spricht über Bücher von Angela Steidele, Martin Mosebach, Monika Fagerholm und Max Frischs und Ingeborg Bachmanns Briefwechsel.

Angela Steidele: Aufklärung. Ein Roman

Angela Steidele erzählt von der Aufklärung aus Sicht der Dichterinnen, Schauspielerinnen, Frauen in Leipzig im 18. Jahrhundert. Dabei verwebt sie Fakten mit Fiktion und behält gekonnt die Gegenwart im Blick.

Dorothea Bach, Tochter von Johann Sebastian Bach, ist empört über die Biographie, seiner Frau Luise, die Johann Christoph Gottsched nach ihrem frühen Tod veröffentlicht. Sie beschließt ihre eigenen Erinnerungen festzuhalten…

Martin Mosebach: Taube und Wildente

Das Stillleben „Tote Feldtaube und Wildente“ aus dem 19. Jahrhundert ist das Kunstwerk, das den Verleger Ruprecht Dalandt zwischen Werken von Cézanne, Balthus, Utrillo und Corot auf dem Anwesen plötzlich am meisten fasziniert. Auf dem Landsitz in der Provence, auf dem die sich fremdgewordenen Eheleute Dalandt ihren Sommer verbringen, entzündet ein Streit über das Bild. Die Frau will es verkaufen, Ruprecht Dalandt sieht darin ein Meisterwerk.

Die Gesellschaft, in der sie leben, ist bürgerlich dekadent, moralisch anrüchig und die Figuren verstricken sich in fragwürdige amouröse Beziehungen.

Martin Mosebach schreibt im Roman „Taube und Wildente“ über Malerei, Neid, Verrat, Missgunst und Gier.

Monika Fagerholm: Wer hat Bambi getötet?

Auf einer Party im eleganten Villenviertel von Helsinki wird eine grausame Tat verübt: Der Gastgeber Nathan, Gusten und deren zwei Freunde haben das Mädchen Sascha im Keller eingeschlossen, sie stundenlang gequält und vergewaltigt.

Unerbittlich legt Fagerholm frei, was sich in dieser Nacht ereignete und welche Folgen die Tat hat: Und auch wenn Schweigegeld bezahlt und Geständnisse abgelegt werden, kann nichts mehr heil werden, weil es keine Sprache gibt für das, was geschehen ist.

Antje Rávik Strubel übersetzte den Roman aus dem Schwedischen.

Ingeborg Bachmann, Max Frisch: Wir haben es nicht gut gemacht. Der Briefwechsel

Um die Beziehung von Max Frisch und Ingeborg Bachmann ranken sich viele Mythen. Jetzt wurde ihr Briefwechsel, der im Juni 1958 begann, zum ersten Mal veröffentlicht.

Ob diese Veröffentlichung tatsächlich ein neues Licht auf die Bachmann- und Frisch-Forschung wirft und die Verknüpfung von Leben und Werk der beiden Literaturgrößen nun neu gedacht werden muss – die „lesenswert“-Quartett Runde ist sich darüber nicht völlig einig.

Buchkritik Briefwechsel Ingeborg Bachmann und Max Frisch – „Wir haben es nicht gut gemacht.“

Lang erwartet, endlich da: Der Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Max Frisch ist literaturgeschichtlich hochbedeutsam, berührt die Leser mit filigranen Beschreibungen von Liebesglück und Liebesunheil und erbringt den Beweis, dass Menschen, die wunderbar über Gefühle schreiben können, ihnen trotzdem hilflos ausgeliefert sind.

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