Denis Scheck taucht mit Claudia Ott in die Geschichten aus „Tausendundeine Nacht" ein. Die Übersetzerin erklärt wie sie die Erzählungen aus dem Orient ins Deutsche überträgt.
Außerdem: Das „lesenswert"-Team besucht den Lyriker Dinçer Güçyeter in Nettetal. Gemeinsam mit Mutter Fatma blättern sie im Familienfotoalbum.
Denis Scheck im Gespräch mit Claudia Ott
Sehnsucht, Erotik und Leidenschaft: Davon handeln die Geschichten aus Tausendundeine Nacht. Claudia Ott zeigt Denis Scheck ihre Übersetzerwerkstatt, in der sie die Erzählungen aus dem Orient ins Deutsche überträgt.
Das Geheimnis ihrer poetischen Übersetzungen? Nicht nur ihre ausgefeilte Übersetzungstechnik in sieben Schritten macht „Tausendundeine Nacht: Das Buch der Liebe" zu einer sprachmächtigen Leseerfahrung.
Über Claudia Ott
Claudia Ott ist Übersetzerin, Arabistin und Autorin. Sie studierte Islamwissenschaften, Arabistik, Iranistik und andere orientalische Fächer in Tübingen und Jerusalem und promovierte an der Freien Universität Berlin mit ihrer Arbeit „Metamorphosen des Epos" zur arabischen Epik.
Für ihre Übersetzung von „Tausendundeine Nacht" erhielt Claudia Ott Förderstipendien des Deutschen Übersetzerfonds sowie ein Stipendium des Deutschen Literaturfonds. 2019 war sie Stipendiatin der Künstlerresidenz Chretzeturm in Stein am Rhein und erhielt 2020 den Preis der Kulturstiftung Erlangen.
Claudia Ott lebt mit ihrer Familie in Niedersachsen.
Denis Scheck blättert mit Dinçer Güçyeter im Fotoalbum
„Unser Deutschlandmärchen" heißt der Debütroman von Dinçer Güçyeter, der die Geschichte seiner Eltern erzählt, die in den 1960er Jahren als Gastarbeiter nach Deutschland kamen.
Darin rollt er aber nicht nur autobiographisch die Geschichte seiner Familie auf, sondern beschreibt auch schonungslos und ehrlich die Schicksale und Herausforderungen mehrerer Generationen.
Über Dinçer Güçyeter
Dinçer Güçyeter, geboren 1979 in Nettetal, ist Autor, Lyriker und Verleger. Sein Elif-Verlag für deutsche und internationale Lyrik gründete er 2012.
Dort erschien auch sein letzter Gedichtband „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“ für den er den Peter-Huchel-Preis erhielt. Er lebt mit seiner Familie noch heute in Nettetal.
Lesung Dincer Gücyeter: Unser Deutschlandmärchen
Eine Familiengeschichte in vielen Stimmen. Dinçer Güçyeter, der in Nordrhein-Westfalen als Sohn türkischer Einwanderer geboren wurde, erzählt in poetischen Bildern und in Monologen, Dialogen, Träumen, Gebeten und Chören vom Schicksal der Frauen seiner Familie, von archaischer Verwurzelung in anatolischem Leben und von der Herausforderung, als Gastarbeiterin und als deren Nachkomme in Deutschland ein neues Leben zu beginnen.
Gespräch und Lesung Dinçer Güçyeter – Unser Deutschlandmärchen
In seinem autobiographisch grundierten Roman erzählt Dinçer Güçyeter die Geschichte seiner Eltern, die in den 1960er Jahren als türkische Gastarbeiter nach Nordrhein-Westfalen kamen, wo Arbeitskräfte gebraucht wurden: in den Bergwerken und in den Schuh- und Teppichfabriken. Die Eltern arbeiteten viel, und sie siedelten sich dauerhaft in Nettetal an, einem Städtchen an der niederländischen Grenze. Dort lebt der gelernte Werkzeugmechaniker Dinçer Güçyeter auch heute noch, und er führt dort seinen Elif-Verlag.