Denis Scheck trifft Wolf Haas in Wien
1996 ist der erste Brenner-Roman erschienen. Da war der Ex-Kripo-Inspektor Simon Brenner noch Detektiv. Aber immer Mord und Totschlag, das ist auch nichts. Darum geht er zur Rettung. Aber wo Brenner auftaucht, brennt's schnell. Auch jetzt im neuen Roman „Müll“. Am Anfang steht, nein, liegt ein Knie: Ein Knie, sonst nichts! Aber weitere Teile finden sich nach und nach.
Nur vom Herz des zerlegten Toten fehlt jede Spur. Die Kripo weiß nicht weiter. Zum Glück ist Brenner zur Stelle, findet das fehlende Organ inklusive Begleitschreiben und steckt, schneller als erwartet, in einem neuen Fall, der eine Menge Schwierigkeiten mit sich bringt. Wie sollte es auch anders sein?
Ein genialer Krimi.
Die vorangegangenen acht Brenner Krimis (1996-2014) spielen an verschiedenen Orten und sind eigenständig was Plot und Figuren betrifft. Ein Einstieg ist daher jederzeit möglich, auch beim neunten Band.
Zum Autor
Wolf Haas, Erfinder der Brenner-Krimis, aber mehr noch: Erfinder einer besonderen Erzählsprache: schnoddrig, mündlich, knapp, geboren 1960 in Maria Alm am Steinernen Meer, studierte Germanistik und Linguistik und lebt heute in Wien. Für seine Brenner-Krimis, von denen vier verfilmt wurden, erhielt er mehrfache Auszeichnungen, u.a. den Deutschen Krimipreis und den Deutschen Hörbuchpreis in der Kategorie „Beste Unterhaltung“.
Gespräch mit Karl-Heinz Ott in Freiburg
Querdenker:innen, Verschwörungstheorien, Misstrauen in der Demokratie – Karl-Heinz Ott fragt: Hat die Aufklärung ihren Zweck verfehlt? Gedankenreich und anregend werden in seinem neuen Essay geistige Fundamente von rechten und gegenrevolutionären Bewegungen freigelegt.
Ott untersucht die Historie der Rebellion gegen Aufklärung, die in ihrer Glaubenslehre nicht nur behauptet, höhere Mächte bestimmten das Schicksal des Menschen, sondern auch, dass Individualismus eine Irrlehre und damit verantwortlich für das Unheil der Welt sei.
Damit steht „Verfluchte Neuzeit“ unter der Devise: Nur wenn die Vernunft ihre Gegner kennt, kann sie in einer Zeit der Radikalisierung und der autoritären Staatsmodelle die Oberhand behalten.
Ein Buch zum klüger werden.
Zum Autor
Karl-Heinz Ott (*1957 in Ehingen an der Donau) studierte Philosophie, Germanistik und Musikwissenschaften. Er arbeitete u.a. als Leiter der Schauspielmusik und Dramaturg an den Städtischen Bühnen Freiburg und als Chefdramaturg der Oper am Theater Basel.
Heute ist er freischaffender Schriftsteller mit Fokus auf dramatische und literarische Werke, Essays sowie Reportagen. Karl-Heinz Ott ist Mitglied des kulturpsychoanalytischen Workshops der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung.