lesenswert mit Denis Scheck

Karin Graf und Theresia Enzensberger

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Denis Scheck

Denis Scheck trifft Theresia Enzensberger am Plötzensee in Berlin und spricht mit ihr über ihren neuen Roman "Auf See". Mit der Literaturagentin und Übersetzerin Karin Graf spricht Denis Scheck aus aktuellem Anlass über den britisch-indischen Schriftsteller Salman Rushdie, der für seine Erzählungen bekannt ist und im August in New York attackiert wurde.

Denis Scheck spricht mit Karin Graf über den Schriftsteller Salman Rushdie

Im August diesen Jahres wurde der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie während eines Vortrags in New York durch eine Messerattacke schwer verletzt. Denis Scheck trifft sich aus diesem Anlass mit der Literaturagentin Karin Graf – der ersten deutschen Übersetzerin Salman Rushdies. Mit ihr spricht Scheck über das Todesurteil, das nach der Veröffentlichung seines Werks „Die satanischen Verse“ mittels einer Fatwa 1989 von der iranischen Regierung gegen Rushdie ausgesprochen wurde.

Infolgedessen hatte Salman Rushdie, dessen Schreiben geprägt ist von Märchenerzählungen und magischem Realismus, große Schwierigkeiten Verlage und Übersetzer*innen für seine Werke, insbesondere „Die satanischen Verse“, zu finden. Schließlich schlossen sich für eine deutschsprachige Ausgabe rund 90 Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen und gründeten den „Artikel 19 Verlag“. Mit der Namensgebung wollte man an den Artikel 19 erinnern, der die Meinungsfreiheit in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert.

Zu Karin Graf

Karin Graf, 1952 in der Nähe von Köln geboren, ist die heute wohl bekannteste Literaturagentin Deutschlands. Zusammen mit Heinke Hager gründete sie 1995 die Literatur- und Medienagentur „Graf & Graf“. Bis in die 90er Jahre übersetzte sie Lyrik und Prosa aus dem Englischen ins Deutsche, darunter auch zwei Werke von Salman Rushdie: „Mitternachtskinder“ und „Scham und Schande“.

Denis Scheck trifft sich mit Theresia Enzensberger am Plötzensee in Berlin

„Auf See“ ist der zweite Roman von Theresia Enzensberger. In ihrer Speculative Fiction erlebt Yada die Realität einer ausgedachten Utopie ihres Vaters: eine abgekapselte schwimmende Stadt in der Ostsee. Als einzige Jugendliche in der vom Silicon Valley inspirierten Realität ist sie mit den Konsequenzen einer stark neoliberalen Gesellschaft konfrontiert.

So ist es Yadas Vater zwar ein Anliegen ihr eine hervorragende naturwissenschaftliche, wirtschaftliche und technische Bildung zu ermöglichen, hält jedoch Kunst, Literatur und Musik von ihr fern. Aus Utopie wird ungeschönte Realität: die Kluft zwischen Arm und Reich scheint unüberbrückbar – sowohl die Zahl der Wolkenkratzer als auch die der wohnungslosen Menschen steigt.

Über die Autorin

Die in Berlin lebende Autorin und Journalistin Theresia Enzensberger ist 1986 in München geboren und aufgewachsen. In New York studierte sie Film und Filmwissenschaft am Bard College. 2017 veröffentlichte sie ihren Debütroman „Blaupause“ (erschienen im Hanser Verlag) für den sie statt in die Zukunft in die Vergangenheit reist. Theresia Enzensberger schreibt unter anderem für die FAZ, ZEIT Online und die ZEIT.

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