Jeder zweite Arzt ist bereits über 50. Jeder Vierte sogar über 60, sagt die Landesärztekammer. Nachwuchs wird dringend gesucht. Deshalb eigentlich doch umso besser, wenn es junge Ärzte und Ärztinnen gibt, die sich darum kümmern.
Eine dieser Ärztinnen ist Dr. Verena Gall, sie betreibt eine Praxis in Mommenheim. Die junge Ärztin hat viele Patient*innen zu betreuen und die Nachfrage wächst weiter, da viele ihrer Kolleg*innen in den angrenzenden Orten bereits ihren Ruhestand angekündigt haben.
In ihrer Praxis bildet Dr. Verena Gall auch weitere Ärzte aus, um dem Patientenaufkommen gerecht zu werden.
"Zum einen sind wir ab Januar drei Ärzte. Zum anderen ist der Zustrom der Patienten sehr hoch. Auch durch die Altersstruktur der Kollegen, die alle in den nächsten paar Jahren ihre Praxistätigkeit beenden, werden viele Patienten ohne betreuenden Hausarzt sein und das werden wir in großen Teilen abfedern müssen."
Deswegen hat sie einen Anbau auf ihrem eigenen Grundstück geplant. Es soll ein neues Gebäude neben der Praxis mit einem Verbindungsgebäude entstehen. An Platz dafür mangelt es nicht, doch ihr Bauantrag wurde von der unteren Bauaufsichtsbehörde der zuständigen Kreisverwaltung Mainz-Bingen abgelehnt.
Die Begründung: Das Bauvorhaben füge sich "nicht in die Eigenart der näheren Umgebung ein". Und weiter: Es stehe zu befürchten, dass "bei Genehmigung des geplanten Bauvorhabens weitere Gebäude dieser Art beantragt werden."

Dr. Verena Gall kann dies nicht nachvollziehen.
"Es kommt niemand und macht eine weitere Praxis. Das war für mich so ein völlig absurder Ablehnungsgrund. Wir suchen so händeringend Kollegen, die sich niederlassen - egal wo in Rheinland-Pfalz. Und jeder schreit in der Politik: Wir brauchen mehr Ärzte auf dem Land. Und jetzt? Ich darf mich nicht vergrößern. Ich will ja. Warum darf ich nicht?
Die Kreisverwaltung bietet schließlich doch noch eine Lösung an, doch auch diese könnte auf sich warten lassen...
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