Seit fast zwei Jahren kann Rabea Weckbecker aus Moselkern ihr Bett kaum noch verlassen. Sie lebt mit me/cfs, dem Chronischen Fatigue Syndrom. Das ist die schwerste Form von Long COVID.
Sie ist eine von wahrscheinlich mehr als 500.000 Patienten mit dieser Krankheit in Deutschland. Me/cfs gibt es zwar schon länger, aber durch Corona hat sich die Zahl der Betroffenen wohl nahezu verdoppelt.
In der Mehrzahl haben junge Menschen und Frauen diese Krankheit. Die Ursachen sind unbekannt, die Studien haben gerade erst begonnen. Besonders tückisch ist: jede kleinste Anstrengung kann zu einem Crash, dem tagelangen völligen Zusammenbruch, führen. Dazu kommen bis zu 200 Symptome.
Rabea zum Beispiel kann weder Licht noch Geräusche aushalten. Deshalb lebt sie nahezu isoliert und abgedunkelt in einer kleinen Wohnung an der Mosel. Ihr wichtigster Kontakt zur Außenwelt ist ihre Schwester Julia, die sie trotz ihres Vollzeitjobs als Winzerin weitgehend versorgt - mit zum Beispiel Essen kochen, Medikamente besorgen oder Wäsche waschen.
Inzwischen wurde Rabea auch als Pflegefall offiziell anerkannt - mit Pflegegrad. Ihre Hoffnung setzt die Psychologie-Studentin, die bis zum Ausbruch der Krankheit selbstständig in Köln gelebt hat, nun auf eine große Studie, zu der sie zugelassen wurde - weil sie krank genug ist.