Zehntenstraße in Uelversheim

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Ein Film von Thomas Keck

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Die „gepleschterte Gass“, die gepflasterte Gasse, so wurde die Zehntenstraße in Uelversheim früher genannt, denn es war die einzige gepflasterte Straße des Dorfes. In diese Straße musste man gehen, um den „Zehnten“ zu entrichten, die steuerliche Abgabe an die Herren des Ortes. Diese Zeit ist zwar längst vorbei, und die Zehntscheune steht auch nicht mehr, aber noch heute können die Menschen ihr Geld in der Zehntenstraße loswerden.

Allerdings bekommen sie dafür auch einen Gegenwert, sei es als Wein bei den drei Winzern der Straße, sei es in Form anderer Lebensmittel im Dorfladen, sei in Gestalt einer Unterkunft in einer der zehn Ferienwohnungen, die in der kleinen Straße zu finden sind. Bis Ende der sechziger Jahre konnte man sein Geld auch in Filmvergnügen anlegen, denn in der Zehntenstraße gab es das Dorfkino.

Es lag nur einen Steinwurf entfernt von der „merkwerdisch Kersch“, der merkwürdigen Kirche, von der die Uelversheimer ihren Spitznamen haben. Das Merkwürdige an dieser Kirche ist ihre Bauform, denn ihr Grundriss ist ein vollkommen regelmäßiges Achteck. Vielleicht hätte ein Zehneck noch besser in die Zehntenstraße gepasst, aber das wäre dann vielleicht doch zu „merkwerdisch“ gewesen.

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AUTOR/IN
SWR Fernsehen