Jahrhunderte lang war das Herrnsheimer Schloss Sitz der Wormser Stadtkämmerer, dem Adelsgeschlecht der Freiherren zu Dalberg. Der Bürger hatte hier nichts zu suchen. Im Jahre 1794 in den französischen Revolutionskriegen brannte es völlig aus. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde es schließlich im Stile des Empire und des Klassizismus wieder aufgebaut. Bis in die 1950er Jahre. Die Stadt Worms kauft das Schloss und macht es für alle zugänglich. Neuen Schwung brachte eine private Initiative. Remise und Nebengebäude wurden privat renoviert und wiederbelebt. Ein Gewürzhandel ist eingezogen und und ein Laden mit feinen Ölen. Im Kabinett sorgt Lilli Simon dafür, dass Besucher endlich wieder einen Kaffee bekommen und selbstgebackenen Kuchen.
In der Herrnsheimer Hauptstraße 52 ist gleich ein ganzer Komplex gewachsen. Aus mehreren kleinen Häusern und Höfen wurde eine Art moderne Ladengemeinschaft. Winzer Arno Schembs hat ein kleines Netzwerk geschaffen. Mit einem Blumenladen, einer Designerin, einem Weinladen und viel gelebter Nachbarschaft. Der ehemalige Zehnthof in der Herrnsheimer Hauptstraße 19 ist ein auffallend großzügiges Hofanwesen in Schlossnähe, das heute unter Denkmalschutz steht und zu einer Seniorenresidenz umgebaut wurde.