Ein Film von Gudrun Fünter
Zwischen Flammersfeld und Altenkirchen liegt der kleine Ort Schürdt im Westerwald. Seitdem der Ort eine Sackgasse ist, wohnen die 270 Einwohner sehr ruhig.
Die Bundesstraße, die früher durch das Dorf führte, endet jetzt als Feldweg. Mit der Umgehung haben die Schürdter Lebensqualität gewonnen, auch an der Mittelstraße. Hier liegt der Bioland-Hof Schürdt. Schon 1982, mit damals 19 Jahren, stellte die Landwirtin den vom Vater übernommenen Hof nach Richtlinien des Bioland-Verbandes um. Anfangs oft belächelt bietet er seinen Kunden heute einen immer wieder vergrößerten Hofladen mit breitem Sortiment auch von Partner-Biobetrieben der Region. Kunden können eine grüne Kiste online bestellen.
An die Haustür liefert auch ein Traditionshof der Mittelstraße. Schon der Großvater des Landwirts verkaufte Eier, Kartoffeln und Fleisch mit kleinen Lieferwagen an Kunden, deren Häuser heute noch der Enkel anfährt. Auch er hat einen Hofladen und verkauft auf Märkten.
Geprägt ist die Mittelstraße von großen Bäumen. Die Linde hier ziert das Dorfwappen, unter ihr wurden früher Dorffeste gefeiert. Mittlerweile ist der Baum 190 Jahre alt, er hat Faulstellen im Stamm und, wie derzeit so viele Bäume, Trockenschäden. Aber die Schürdter schätzen den Baum wert, sind bereit, für teure und aufwendige Pflege zu zahlen.
Die Bauernhöfe der Straße haben große Hausbäume, und auch Zugezogene lieben einen Walnussbaum im Garten ihres Hauses. Haus und Hof haben sie vor einigen Jahren gekauft, seitdem ist das Gestalten und Schöner-Machen ihr Dauerhobby. Wobei einer der schönsten Plätze die Sommerküche ist, mit Landtafel draußen unter dem alten Walnussbaum.