Ein Film von Lutz Näkel
Oberfischbach, Mittelfischbach, Niederfischbach - das Fischbach-Trio im Taunus ist zum Duo geworden, seit im 19. Jahrhundert alle Niederfischbarer geschlossen nach Amerika auswanderten. Oberfischbach zählt heute noch 160 Einwohner und ist nicht vom Verschwinden bedroht, aber es gibt doch einige leer stehende Häuser im Dorf.
Bürgermeister Heinz Eberhard kennt das aus eigener Erfahrung, seine Mutter lebt im Pflegeheim, er schaut regelmäßig in dem verlassenen Haus in der Mittelstraße nach dem rechten, genauso wie in den anderen Leerständen im Dorf. „Wenn da mal ein Fenster offen steht, oder eine Tür kaputt ist, dann geht’s mit einem leer stehenden Haus schnell bergab“, weiß er. Dabei ist Oberfischbach und besonders seine Mittelstraße durchaus attraktiv, die schönen alten Bauernhöfe und Handwerkerhäuser wirken gepflegt.
Valerie Legendre weiß das besonders zu schätzen. Die gebürtige Französin arbeitet im Rhein-Main-Gebiet und nimmt die Fahrzeit nach Oberfischbach gerne in Kauf. „Ich habe mir hier ein großes Haus gekauft, das im Großraum Wiesbaden absolut unbezahlbar gewesen wäre“, sagt sie. Ihr Traum ist, hier ein Yoga-Studio einzurichten, der Platz ist da, und die Nachbarn haben auch schon Interesse gezeigt bei ihren Kursen mitzumachen.