Ein Film von Gudrun Fünter
Neuendorf ist ein Stadtteil von Koblenz, geprägt durch Großindustrie und die sogenannte Großsiedlung, das Kreutzchen. Hier leben etwa 3.000 Menschen meist in Mehrfamilienhäusern.
Es ist der am dichtesten besiedelte Raum im Stadtgebiet, aber auch der demografisch jüngste Bezirk: 35 Prozent der Anwohner sind jünger als 21 Jahre. Das Kreutzchen macht immer wieder Schlagzeilen, denn hier häufen sich Fälle von Brandstiftung. Vor allem Mülltonnen werden angezündet. Die Großsiedlung ist ein sozialer Brennpunkt, sagen viele Koblenzer. Doch die, die hier leben, wollen oft gar nicht wegziehen, sind stolz auf ein besonderes, ein intensives und oft auch hilfsbereites, warmherziges Miteinander. Vieles davon spielt sich auf der Straße ab.
Die Straße "Im Kreuzchen" führt mitten durch die Siedlung. Hier spielen viele Kinder, auch auf einem eingezäunten Ballspielplatz. Sitzecken am Straßenrand sind echte Treffpunkte und die mobile Jugendarbeit der Stadt öffnet einmal pro Woche einen Fahrradparcours.
Probleme gibt es im Jugendzentrum, das ist zu klein und in einem normalen Wohnhaus nicht optimal untergebracht. Ärger gab es in jüngster Zeit auch mit einem Bolzplatz, der bei jungen Leuten sehr beliebt war, im Zuge einer Kindergartenerweiterung aber geschlossen wurde. Als Ersatz bietet die Stadt seit kurzem einen Cage-Soccer Platz. Was die Menschen im Kreutzchen bewegt, was sie sich wünschen und Erklärungen, warum überhaupt Mülltonnen brennen- wir suchen Antworten im Gespräch mit den Anwohnern.