Kirchberg

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Ein Film von Bernd Schwab

Rund 4.000 Menschen leben in der ältesten Stadt auf dem Hunsrück. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie im Jahr 1259. Und wie es sich für eine Stadt gehört, hat Kirchberg sogar eine „Skyline“ zu bieten. Die besteht zwar nur aus den Türmen der katholischen Kirche Sankt Michael, der protestantischen Friedenskirche und des Wasserturms, aber immerhin sind alle drei weithin sichtbar.

Das städtische Leben spielt sich normalerweise auf und rund um den Marktplatz ab. Doch in Zeiten von Corona ist auch hier vieles anders. Wo ansonsten das Leben pulsiert, köchelt das Leben auf Sparflamme. Doch allmählich normalisiert sich das Leben auch hier wieder. So konnte Maria Martin ihren Friseurladen jetzt wieder nach der Zwangspause öffnen. Die 87-jährige steht seit mehr als 60 Jahren im Betrieb, wäscht Haare, fegt, kassiert. Eine Institution in Kirchberg.

Hierzuland Kirchberg Winfried Wagner
Freiherr von Drais, der Erfinder der Laufmaschine, lebte einige Jahre in Kirchberg. Winfried Wagner schlüpft als Stadtführer regelmäßig in die Rolle des berühmten Freiherrn. Bild in Detailansicht öffnen
Hierzuland Kirchberg Maria Martin
Endlich ist wieder was los im Salon von Maria Martin. Nach 6 Wochen ein Neustart mit Abstand und Maskenpflicht – eine vollkommen neue Erfahrung für die 87-Jährige. Bild in Detailansicht öffnen
Hierzuland Kirchberg Roberto Iannitelli
Roberto Iannitelli ist in seinem "Eislabor" ständig auf der Suche nach neuen unterkühlten Kreationen. Bild in Detailansicht öffnen
Hierzuland Kirchberg Hotel Weber
Im Hotel Weber fehlen zur Zeit die Gäste, und trotzdem brummt es in der Küche. Markus Bilgen beliefert seit Jahren ältere Menschen mit Mittagsmenüs – das hilft ihm nun durch diese Zeit. Bild in Detailansicht öffnen

Diesen Ruf muss sich Roberto Iannitelli erst noch erarbeiten, obwohl er auch schon 25 Jahre das Eiscafé Torino betreibt. Sein Vater fing hier als Pizzabäcker an. Roberto sattelte um und macht seitdem mit Eis sein Geschäft – ein echter Quereinsteiger. Wenn man die Kirchberger hört, macht er das beste Eis auf dem gesamten Hunsrück.

Schräg gegenüber ist das Hotel Weber. Der Pächter, Markus Bilgen, plante für Mai eigentlich ein Riesenfest anlässlich seines 25. Jubiläums. Corona hat seine Pläne durchkreuzt. In dieser schweren Zeit hilft, dass er schon vor Jahren Essen auf Rädern ins Leben gerufen hat. Vor allem die älteren Semester nutzen das Angebot, aber inzwischen bestellen auch vermehrt junge Leute bei ihm.

Wer nach Kirchberg kommt, trifft auf einige ungewöhnliche Straßennamen. Eine Straße heißt „Rambo“. Was es damit auf sich hat und warum die Affengasse mittlerweile Glöcknergasse heißt, weiß ein Rentner, der seit einigen Jahren Stadtführungen macht. Dabei schlüpft er in die Rolle des Karl Freiherrn von Drais. Der war in der Biedermeierzeit ein bedeutender Erfinder. Seine bedeutendste Erfindung ist wohl die Laufmaschine, die gemeinhin als Vorläufer des Fahrrads gilt.

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Autor/in
SWR Fernsehen