Ein Film von Thomas Keck
Rund 350 Einwohner hat der kleine Ort Malbergweich im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Die Klänge der Neidenbacher Straße sind die Kirchenglocken, die Feuerwehrkapelle und die Menschen, die im "Wejscher Platt" sprechen, damit Traditionen bestehen bleiben.
Die Neidenbacher Straße in Malbergweich wurde im Feuer geschmiedet, zumindest Teile davon: Geländer, Straßenlaternen, Zäune, Türgriffe. Einige davon stammen aus der Kunstschmiede, die Wolfgang Mohnen vor einem halben Jahrhundert am Ende der Straße gebaut hat. Inzwischen hat sein Sohn den Betrieb übernommen. Der Schmiedehammer ist aber nur einer der Klänge in dieser Straße.
An ihrem Anfang, in der Mitte des Eifeldorfs, läuten die Glocken der katholischen Kirche. Manchmal hört man auch die Feuerwehr, die gegenüber vom Gemeindehaus ihren Sitz hat. Und das Rascheln von Buchseiten gehört ebenfalls zu den Klängen der Straße: Einen Raum des Gemeindehauses nimmt die Bücherei St. Nikolaus ein.
Mit der Literatur und dem Erzählen kennt sich auch Ursel Hirtz gut aus. Sie wohnt in einem alten Haus auf halber Höhe zwischen Kirche und Schmiede, und sie ist Märchenerzählerin. Allerdings darf man bei ihr keinen klassischen Märchenvortrag mit Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm erwarten. Sie lotet die psychologischen Tiefen von Märchen aus allen Teilen der Welt aus. Und das kann auf unerwartete Weise manchmal sogar die Seele zum Klingen bringen.