Ruhig und beschaulich geht es in der Hontheimer Straße eher selten zu. Sie ist Teil einer Verkehrsachse, die die Eifel mit der mittleren Mosel verbindet. Die Anwohner sehen den Verkehr mit gemischten Gefühlen. "Das hat alles Vor- und Nachteile", sagt Heiko Daniel, der Wirt des Gasthauses "Zum Siebenbachtal". Im Sommer profitiert er von den Motorradfahrern, die gerne bei ihm Station machen und in seinen Fremdenzimmern übernachten. Er führt den Betrieb schon in der vierten Generation. "1906 hat mein Urgroßvater angefangen zu bauen, fertig sind wir bis heute noch nicht!" Im Moment plant er den Bau einer geräumigen Motorrad-Garage für seine Biker-Stammgäste.
Ein paar Schritte weiter lebt Robert Schneider noch immer in dem Haus, in dem er geboren wurde. Er hat die Entwicklung der Hontheimer Straße miterlebt, vom Schotterweg zur Asphaltstraße, von den Ochsenkarren zum High-Tech-Traktor. Von seinem Lieblingsplatz am Fenster in der Bauernstube hat er den Dorfmittelpunkt gut im Blick. "Heute ist mehr Verkehr hier, aber früher war mehr Leben in der Straße", sagt er. Am Ende der Hontheimer Straße, wo es Richtung Mosel geht, wird es geschäftig: Dort ist seit 1996 die Firma Arca ansässig. Das Unternehmen entwickelt und baut Regelventile für die Industrie und die Energiewirtschaft. Auf allen Kontinenten kommen Arca-Ventile zum Einsatz. Die überwiegend jüngeren Mitarbeiter stammen zumeist aus der näheren Umgebung, auch aus der Hontheimer Straße. Die Firmenleitung sieht das als ihren Beitrag gegen die Landflucht.