Tönnesgarten in Nierendorf

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Ein Film von Fatma Aykut

Nierendorf in Grafschaft ist eigentlich eine idyllische Gemeinde mit etwas mehr als 800 Einwohnern, ganz in der Nähe des Ahrtals. Fast schon romantisch wirkt das Dorf. Geschäfte gibt es hier allerdings keine mehr, nur eine Bäckerei.

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Dafür gibt es im Ortskern viele verschönerte Fachwerkhäuser, eine Jugendkneipe und das Schmuckstück: die Kirche St. Peter in Ketten. Doch Nierendorf geriet diesen Sommer durch den Leimersdorfer Bach in die Schlagzeilen. Am 4. Juni war es, als der in ruhigen Zeiten vor sich hinplätschernde Bach plötzlich und in nur Minuten zu einem reißenden Fluss wurde, in die Häuser eindrang und bis auf die Grundmauern alles zerstörte. Selbst eine Brücke aus Gusseisen konnte den Wassermassen nicht standhalten.

Die betroffenen Menschen leben im "Tönnesgarten", die Straße die unmittelbar am Leimersdorfer Bach entlang führt. Er war auch für viele Bewohner die Motivation, hier zu bauen: Leben am Wasser klang romantisch. Doch in den vergangenen sechs Jahren ist er schon dreimal über die Ufer getreten. Das dritte Mal, in diesem Sommer, war am schlimmsten. Viele Häuser sind auch drei Monate nach der Katastrophe unbewohnbar. Wer im Tönnesgarten entlang spaziert, bekommt den Eindruck hier wird noch gebaut. Die Häuser sind unverputzt, Beton liegt im Vorgarten, Bauzeug. Doch die Bewohner hier müssen wieder von vorn anfangen.

Karte Nierendorf (Foto: SWR, SWR -)
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SWR Fernsehen