Ein Film von Sabine Keller
Heckenbach ist ein kleiner Ort in der nördlichen Eifel, der nach dem Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört war. Allerdings nicht von feindlichen Bombern, sondern von der Wehrmacht. 1938 wurden die Einwohner der acht weit verstreut liegenden Ortsteile zwangsevakuiert, als der Luftwaffenübungsplatz Ahrbrück angelegt wurde. Danach wurden die Orte zu Übungszwecken bombardiert. Nur die Kirchen und einige wenige Häuser blieben stehen.
Bis 1950 lagen die acht Ortsteile in Trümmern. Danach siedelte man Ostdeutsche an, viele von ihnen waren Landwirte. So auch Artur Marienfeld. Für ihn, wie für die meisten Ostpreußen, war es erst mal ein Schock, als sie die karge Eifellandschaft sahen und sich fragten, was man hier anbauen könne. Getreideanbau, so wie auf den fruchtbaren Böden Ostpreußens, war in Heckenbach nicht möglich. So wie Artur Marienfeld wurden viele zu Milchbauern.
Den landwirtschaftlichen Betrieb hat sein Sohn übernommen und ihn in einen modernen Milchviehbetrieb verwandelt. Mit mehr als 300 Kühen ist er einer der größten im Landkreis Ahrweiler. Zu den Ostpreußen haben sich mittlerweile auch viele Eifeler gesellt, denn die Lage der acht Heckenbacher Ortsteile ist einzigartig.
Die Eifelgemeinde ist umgeben von weiten Wäldern und Weiden - das erinnert an kanadische Verhältnisse: Auf einem Quadratkilometer leben gerade mal 8,5 Einwohner. Wer die Natur liebt und vor der Einsamkeit nicht zurückschreckt, ist hier genau richtig.