Heidchesgarten in Nauroth

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Ein Film von Elmar Babst

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In Nauroth – im Westerwald zwischen Altenburg und Bad Marienberg gelegen – wird noch eine alte Tradition gepflegt, die im Dreißigjährigen Krieg ihren Ursprung hat. Die Naurother "Hondachjongen" ziehen immer Anfang Januar durch die Straßen, um an die Soldaten zu erinnern, die damals eingezogen wurden und vorher im Ort noch Proviant einsammelten.

Der Heidchesgarten, ein Neubaugebiet aus den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, ist bei der Tour durch die Gemeinde eine gern besuchte Straße: hier leben Menschen, die ein paar Euro oder auch Naturalien für die Abschlussfeier der "Hondachjongen" am Abend spenden.

Doch der ein oder andere verschließt sich dem alten Brauch; so ist die ausgebildete Dirigentin und Lehrerin Valeria Solbach meist so in ihre Musik vertieft, dass sie die Haustürklingel erst gar nicht hört. Und ein paar Häuser weiter kann Gerhard Broder mit dem Brauch wenig anfangen: der 92-Jährige hat den Zweiten Weltkrieg noch selbst als Soldat erlebt – und hat allem Militärischen abgeschworen. Er hat seine persönlichen Erinnerungen in einem Buch veröffentlicht, mit vielen negativen – aber auch einigen Mut machenden Erfahrungen.

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AUTOR/IN
SWR Fernsehen