Die Dorfstraße in Hammerstein

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Ein Film von Wolfgang Bartels

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Dorfstraße in Hammerstein (Foto: SWR, SWR -)
Dorfstraße in Hammerstein

Das Winzerdorf Hammerstein liegt am rechten Ufer des Rheins nördlich von Neuwied. Namensgebend ist die Burgruine Hammerstein auf einem Felsvorsprung über dem Ort. Heute zählt Hammerstein 370 Einwohner. Und ab und zu geht es in dem kleinen Dorf ein bisschen verrückt zu. Das Ausgangsmaterial sieht nicht sehr appetitlich aus, verspricht aber ein gutes Stöffchen zu werden. Winzer Elmar Zwick nutzt Trester, der nach dem Weinpressen übrig bleibt, um Schnaps zu brennen. Obendrauf kommen noch fünf Kilo Schweinefleisch. Vielleicht ein bisschen verrückt. Doch das soll ein ganz besonderer Genuss werden.

Steinmetz- und Bildhauermeisterin Ruth Schwenker (Foto: SWR, SWR -)
Steinmetz- und Bildhauermeisterin Ruth Schwenker

Am Weingut Zwick beginnt die Dorfstraße, die durch den alten Ortskern von Hammerstein führt. Eng ist die Straße, gesäumt von alten Häusern. Mittendrin die Kapelle St. Katharina. Im 17. Jahrhundert wurde die Kapelle gebaut. Auch ein Teil der Tradition: die alten Wegekreuze. Um die kümmert sich regelmäßig Ruth Schwenker – eine ausgesprochene Fachfrau: Sie ist Steinmetz- und Bildhauermeisterin. In ihrer Stein-Werkstatt entstehen Grabmäler und Skulpturen. Klingt ein wenig verrückt, aber passt doch: Arbeiten mit Hammer und Stein in der Hammersteiner Stein-Werkstatt.

Klingelpütz (Foto: SWR, SWR -)
Klingelpütz

Das verrückteste Haus in der Dorfstraße liegt ein wenig versteckt. Nur ein schmaler Durchgang führt dorthin – darüber das Schild "Klingelpütz" – so nennt man in Köln den Knast. Der Künstler Hans Pindol ist aus Köln nach Hammerstein gekommen und hat den Namen mitgebracht – ein kleiner Scherz. Den Durchgang und das ganze Haus hat er mit selbst geschaffenen Kunstwerken dekoriert.

Tresterfleisch (Foto: SWR, SWR -)
Tresterfleisch

Inzwischen läuft in der Brennerei der Schnaps. Seit gut vier Stunden hat Elmar Zwick eingeheizt. Jetzt kommen auch die Gäste, die auf etwas ganz Besonderes warten. Nicht auf den Schnaps, den gibt es schließlich auch woanders. Aber da war doch noch das Fünf-Kilo-Stück Schweinefleisch. Das ist in den Alkoholdämpfen ganz langsam gar geworden. Eine etwas verrückte Koch-Idee: eben richtiges Tresterfleisch. Die Gäste genießen den alkohol-gegarten Braten. Eine verrückte Idee, die auch noch schmeckt.

Karte von Hammerstein (Foto: SWR, SWR -)
Karte von Hammerstein
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SWR Fernsehen