Grünebach (Foto: SWR, SWR -)

Der Fuhrwääch in Grünebach

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Ein Film von Lutz Näkel

Im hohen Norden von Rheinland-Pfalz liegt die Ortsgemeinde Grünebach an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen.

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Seit 2016 hat Grünebach, eine 550–Einwohner-Gemeinde im oberen Westerwald, etwas ganz Besonderes: Den "Furwääch" nämlich, die einzige Straße im Lande mit doppeltem "ä". Der Fuhrwääch, zu Hochdeutsch Fuhrweg, hat zwar umgangssprachlich schon immer so geheißen, war aber offiziell Teil der Hauptstraße von Grünebach. Jetzt aber trägt er seinen Namen auch auf den Straßenschildern, und die Grünebacher finden das gut – obwohl der Umbenennung intensive Diskussionen im Gemeinderat vorausgingen. Navis haben damit so ihre Probleme.

Genauso skurril wie der Straßenname sind die Geschichten, die man im Fuhrwääch zu hören bekommt. Etwa vom Besitzer des Fachwerkhauses, eines der fünf Häuser im Fuhrwääch. Der hat das alte Gebäude selbst restauriert. Zum Schluss wollte er noch das Bad im Erdgeschoss renovieren. Der alte ungedämmte Boden sollte raus, aber mit der Spitzhacke war ihm nicht beizukommen. Also kaufte sich der Bauherr einen Mini-Bagger, mit dem er durch die Haustür ins Bad fahren konnte und baggerte den alten Boden einfach weg. Den Bagger fand er übrigens so praktisch, dass er ihn nicht mehr hergab und ihn jetzt für die Gartenarbeit einsetzt.

Seinen Anfang nimmt der Fuhrwääch am Dorfplatz, wo einmal im Jahr das Grünebacher Seifenkistenrennen stattfindet. Und auch das ist bemerkenswert, denn neben den Kindern fahren dort auch die Erwachsenen mit, in einer eigenen Rennklasse.

Karte Grünebach (Foto: SWR, SWR -)
Karte Grünebach
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SWR Fernsehen