Schornsheim (Foto: SWR, SWR -)

Friedrich-Ebert-Straße in Schornsheim

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Ein Film von Harald Hort

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Egal ob es warm oder kalt ist, stürmt oder schneit - eine trifft man immer auf dem Dorfplatz von Schornsheim: die Heilige Lioba. Ihre lebensgroße Bronzefigur erinnert an die Nichte des Heiligen Bonifazius, die ebenfalls eine bedeutende Missionarin war und im Jahr 780 in Schornsheim starb. Zwei Jahre später wurde das Dorf zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Heute leben etwa 1.500 Menschen in dem Ort in Rheinhessen.

Die Statue der Lioba und der Dorfplatz markieren den Anfang der Friedrich-Ebert-Straße. Am anderen Ende liegt der Friedhof mit seinen historischen Grabsteinen, christlichen wie jüdischen in friedlichem Nebeneinander. Mittendrin steht die katholische Kirche St. Wigbert. Teile von ihr sollen noch aus der Zeit Karls des Großen stammen. Besonders beeindruckend sind jedoch die prachtvollen Malereien im Innern.

Zwischen diesen Eckpunkten hat die Friedrich-Ebert-Straße weitere Besonderheiten zu bieten. Etwa das überraschend große Lebensmittelgeschäft. Es trägt den selbstbewussten Namen "Unser Laden" und das mit Recht. Tatsächlich sind die Bürger Schornsheims die Eigentümer. Sie konnten sich im Jahr 1999 Anteilsscheine für 300 DM kaufen.

Das war ein Experiment, mit dem die Versorgung im Ort sichergestellt werden sollte, nachdem der alte Dorfladen schließen musste. Was anfangs viele nicht glauben wollten: Seit 14 Jahren funktioniert das Experiment. Im selben Gebäude sind noch der Ratssaal der Gemeinde und eine Gastwirtschaft untergebracht, die "Kornworm" heißt. Das ist das rheinhessische Wort für Feldhamster…

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SWR Fernsehen