Die Langgasse in Flomborn

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Ein Film von Harald Hort

Wer Rheinhessen auf der Bundesstraße 271 von Alzey in Richtung Grünstadt durchquert, der kommt automatisch durch Flomborn.

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Ein wunderschönes Dorf mit mehr als 1000 Einwohnern. Dort, wo die Durchgangsstraße von der Alzeyer- zur Wormserstraße wird, steht das Denkmal von Wilhelm I. Der Kaiser guckt etwas hochnäsig in die Langgasse, die genau gegenüber ins Dorfzentrum führt, und die sich auch Hierzuland ausgesucht hat. Los geht es mit einem Grundstück auf mehreren Ebenen, auf dem viele Feste der Gemeinde stattfinden. Ganz oben steht das nagelneue Backhaus, in dem allerdings ganz traditionell gebacken wird. Mindestens einmal im Monat, für jeden im Dorf, der will.

Schräg gegenüber erhebt sich das historische "Kirchen-Rathaus". Das ist eine inzwischen 250 Jahre alte "kurpfälzische Spezialität". Weil im Zuge der Reformation viele Gemeinden vom katholischen zum evangelischen Glauben wechselten, bekamen sie die großen Kirchen zugesprochen. Wenn es eine katholische Minderheit gab, wurde für sie manchmal eine kleine Kapelle ins Rathaus eingebaut – so wie in Flomborn.

Hinter dem Rathaus steht das Denkmal eines mageren Bronze-Schweins. Nach dem 2. Weltkrieg, in der "Franzosenzei", als Schlachten noch Abgaben an die Besatzungssoldaten bedeutete, haben die Flomborner immer ein und dieselbe magere Sau auf die Viehwaage getrieben und so eine Menge Geld gespart. Zum Dank stellten sie das Denkmal auf.

Das sind aber längst nicht alle Geschichten, die sich um die Langgasse ranken …

Karte von Flomborn (Foto: SWR, SWR -)
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SWR Fernsehen