Die Oberdorfstraße in Berod

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Ein Film von Gudrun Fünter

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Berods Oberdorfstraße ist eine alte Straße, geprägt von ehemaligen Bauernhöfen und einem Kulturdenkmal: Peggy und Jörg Holz haben ihren Hof unter Denkmalschutz stellen lassen. Das Paar hat ein unscheinbar verputztes Fachwerkhaus gekauft, es aufwendig renoviert und restauriert. Auch eine Bruchsteinscheune wurde liebevoll instand gesetzt, ein naturnaher Bauerngarten gestaltet. Heute ist das Ensemble eine Sehenswürdigkeit, die bei Tagen der offenen Gartenpforte oder des offenen Denkmals hunderte Besucher anzieht. Im Scheunencafé treffen sich dann aber nicht nur Fachwerk- oder Gartenliebhaber, sondern jedes Mal auch die Nachbarn. Im Haus von Willibald und Margret Wolf wohnte im vorletzten Jahrhundert ein Bürgermeister, ein Schultheiß. Willibald Wolf hat seinen Großvater schon nicht mehr kennen gelernt, und doch heißt er "Schulzens-Willibald", selbst die Ur- und Ururenkel der einstigen Amtsperson sind bis heute "Schulzes", also "Schultheißens".

Hausnamen stehen nicht an der Wand, haben aber bis heute Bedeutung in Berods Oberdorfstraße. Auch der Hof von Willibald Hanappel wird nicht mehr bewirtschaftet, doch sein Traktor tut gute Dienste auf dem Acker des Brauchtums-Stammtischs. Zehn bis 15 Aktive bestellen gemeinsam einen Kartoffelacker. Der vor sieben Jahren gegründete Stammtisch hat das oberste Ziel, die Dorfgemeinschaft zu beleben. Und gerade auf dem Kartoffelacker funktioniert das Miteinander hervorragend. Kinder und deren Eltern helfen, Kartoffelkäfer zu lesen und auch bei der Ernte. Beim gemeinsamen "Erbelsfest" im Herbst gibt es Kartoffelspezialitäten wie "Erbelskreppelches" oder "Erbelskuchen". Das Fest wird von Jahr zu Jahr größer.

Karte Berod (Foto: SWR, SWR -)
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SWR Fernsehen