Hauptstraße in Bischheim

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Ein Film von Christian Gallon

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Ihr Name verrät es: früher war sie die wichtigste Straße in Bischheim: Die Hauptstraße: zwei Bäckereien, zwei Einkaufsläden, eine Post, zwei Gaststätten, die Grundschule, das Pfarrhaus mit Kirche - und fast jeder Haushalt lebte in irgendeiner Form von der Landwirtschaft.

Geblieben sind: die evangelische Kirche aus dem 18. Jahrhundert - dazu mit Gerhard Ehrlich ein engagierter Pfarrer, der seit sieben Jahren mit seiner Frau im altehrwürdigen Pfarrhaus wohnt und sich vor allem um den Nachwuchs kümmert. Bereits die Kindergartenkinder sind mit ihren Erzieherinnen fast regelmäßig zu Gast in der Kirche – derzeit proben sie eifrig für die Weihnachtsaufführung.

Gleich gegenüber befindet sich noch ein Treffpunkt: die „alte Schule“ ist inzwischen der Name der letzten Gaststätte im Ort. Bis in die 1950er Jahre existierte hier die Grundschule, dann zog die Gaststätte hierher – mit dem Namen „alte Schule“. Die ist seit 1980 im Besitz der Familie Stüttchen. Die Mutter führte sie - 26 Jahre lang - bis zu ihrem Tod. Danach übernahmen die beiden Brüder Uwe und Gerd die letzte in Bischheim verbliebene Kneipe. Immerhin noch an zwei Tagen in der Woche ist sie geöffnet - für Skatfreunde, Bier- und Schnitzelfans und alle, die gerne gesellig beisammen sind.

Dazu zählt auch Gottfried Schmidt. Der 88-Jährige kennt seit rund 50 Jahren „seine Hauptstraße“. Auf der ist er noch täglich mit seinem Rad unterwegs. Morgens führt ihn seine erste Tour ins Dorflädchen. Das kleine Geschäft bietet den Bischheimern frische Backwaren, Wurst und Käse. Ursula Menges leitet das Lädchen seit drei Jahren - zum Jahresende wird sie aus persönlichen Gründen aufhören. Aber eine Nachfolgerin ist in Sicht, und so bleibt sehr zur Freude nicht nur von Gottfried Schmidt diese Tradition in Bischheim erhalten: denn ein Dorflädchen, das gibt es hier schon seit vielen Generationen.

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SWR Fernsehen