Einige Anwohner nennen sie "Haanhof", andere "Hohenunkel" oder "Hohenunkeler Weg" und wieder andere glauben, ihre Straße habe gar keinen Namen. Wie auch immer, die Straße - ohne Straßenschild - ist eine Schönheit.
Sie liegt oberhalb des Ortes Bruchhausen auf einem Hochplateau über dem Rhein. Der Rheinsteig führt entlang, lässt Wanderer Rheinromantik vergangener Jahrhunderte erleben: Eine Kastanienallee führt zum Herrenhaus Hohenunkel. Den Haanhof überragt ein Aussichtsturm, von dem die Gutsherren einst sogar den Kölner Dom sehen konnten, bevor der heranwachsende Wald die Fernsicht nahm.
Ein Kölner Weinhändler namens Haan hatte den Landsitz ab 1837 erbauen lassen. Zum Hof gehört ein Park, ein großer Weinkeller und sogar eine Kapelle. Dahinter haben die heutigen Gutsbesitzer einen Wochenendplatz angelegt.
Dauercamper schätzen die Bruchhausener Heide als Erholungsgebiet. Und auch Einheimische aus Bruchhausen oder Unkel kommen gerne, vor allem die Pferdefreunde. Der Reitverein Bruchhausen ermöglicht Reitstunden für jedermann. Gut Hohenunkel bietet Reithallen, Longier-, Spring- und Dressurplätze und viel Platz für mehr als 50 Privatpferde.
In einem anderen ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Hofgutes Hohenunkel ist heute eine Fischräucherei angesiedelt. Lachs aus Schottland und Norwegen wird veredelt zu "Trüffel-Lachs", zu "Grappa-Lachs" oder "Pfeffer-Lachs".
Dabei geben die Chefräucherer, Vater und Sohn Vidal, als Firmenadresse "Bruchhausen" an, genau wie der Gutshof Hohenunkel, eine Schmiede oder der Reitverein Bruchhausen. Tatsächlich gehört die Gemarkung aber zur Stadt Unkel und die Anwohner sind nur "gefühlte Bruchhausener". Sie scheinen ein besonderes Lebensgefühl zu haben, die Menschen einer Straße, die Haanhof, Hohenunkel, Hohenunkeler Weg oder wie auch immer heißt.