Hauptstraße in Steinebach

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Ein Film von Andreas Bernardi

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Ein Tipp für all jene, die Steinebach - an der Sieg! - besuchen möchten: bitte geben sie die Postleitzahl 57520 mit ins Navi ein. Andernfalls fahren sie vielleicht in ein weiteres Steinebach. Allerdings in das an der Wied, bloß 15 Kilometer weit entfernt. Beide Dörfer liegen im Westerwald, doch nur das an der Sieg kann mit einer stolzen Bergmannsvergangenheit aufwarten.

Davon ist in der Hauptstraße noch viel zu sehen. Rund um das dort befindliche Bürgerhaus sind einige historische Grubenwagen als Dauerexponate zu finden. In direkter Nachbarschaft liegt zudem das Westerwälder Technikmuseum, in dessen Werkstatt Gerhard Weller seit 30 Jahren liebevoll motorisierte Zweiräder restauriert. Mit seinen stolzen 71 Jahren ist Weller häufig jünger als die Maschinen, die er wieder in Schuss bringt. Er ist sicher: das Schrauben an den alten Mopeds hält ihn jung.

Vielleicht nicht ganz so jung, wie die kleinsten Steinebacher. Die warten im modernen Kindergarten zur Mittagszeit sehnsüchtig auf ihr Essen, das Nora Gottstein tagtäglich frisch zubereitet. Nora ist die Pächterin des Steinebacher Hofs im Bürgerhaus. Neben der Bewirtung der vielen Vereine, die hier ihr Heim gefunden haben, ist das Mini-Catering für sie zur wichtigsten Einnahmequelle geworden. Bei ihr gibt's gesund und lecker statt Pommes mit Majo. Und mittlerweile freuen sich die Kids sogar über Omelette mit Spinat.

Beim friedlichen Eierlegen werden die Hennen von Naturbauer Manfred Baldus häufig gestört. Ein gegenüber brütender Raubvogel attackiert sie regelmäßig in ihrer offenen Voliere - direkt an der Hauptstraße -, weshalb die Schar verängstigt ausbricht und im Bereich des Kreisels Zuflucht sucht. Dort jedoch werden sie unfreiwillig zu Verkehrshindernissen und schon so manches Mal haben die "Kreiselhühner", wie sie die Steinebacher scherzhaft nennen, hier Federn oder gar ihr Leben gelassen.

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SWR Fernsehen