Hauptstraße in Dierdorf

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Ein Film von Christian Gallon

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Dierdorf - Hauptstraße (Foto: SWR, SWR -)
Die Hauptstraße

Teile der Stadtmauer und zwei steinerne Wehrtürme aus dem 14. Jahrhundert zeugen von der einstigen Bedeutung Dierdorfs. Der Ort mit knapp 6.000 Einwohnern ist verkehrsmäßig gut erschlossen: Die B 413 führt mitten durch Dierdorf und die A3 ist nur wenige Kilometer entfernt. Zentral gelegen an wichtigen Handelsrouten – das galt für Dierdorf bereits vor rund 600 Jahren. So bekam der Ort seinerzeit auch die Stadtrechte.

Geprägt wird die Hauptstraße von zwei Türmen – am Anfang steht der Eulenturm. Einst Gefängnis – in neuerer Zeit verbirgt sich ein kleines Museum hinter seinen mächtigen Mauern. Dierdorfs Feuerwehrmuseum ist hier beheimatet.

Dierdorf - Wehrturm (Foto: SWR, SWR -)
Der Wehrturm

Einer der Initiatoren war Horst Schmidt, 46 Jahre lang Feuerwehrmann (darunter bis zu seiner Pensionierung "Verbandsgemeindewehrleiter"). Er war maßgeblich daran beteiligt, Originalteile und Ausrüstungsgegenstände der Dierdorfer Feuerwehr zusammen zu tragen – darunter die erste motorbetriebene Löschspritze von 1934.

Dierdorfs Hauptstraße schlängelt sich etwa einen Kilometer durch den Ort. Viele moderne Geschäfte (Apotheke, Café, Reisebüro, Fitness-Studio, Buchladen) prägen ihr heutiges Bild.

Einer, der regelmäßig ins Fitness-Studio geht, ist Paul Schütz. Der 79-Jährige hält aber nicht nur sich fit – auch eine besondere Uhr liegt ihm am Herzen.

Im Uhrturm befindet sich das älteste Uhrwerk der Stadt – von 1782. Das Schmuckstück stand Ende der 1990er Jahre längere Zeit still – bis sich Paul Schütz ihrer annahm. Schütz, der nie zuvor etwas mit Uhren am Hut hatte, ließ sich von einem versierten Dierdorfer Uhrmacher in die recht spezielle Materie einführen. Seit 12 Jahren kümmert sich nun Paul Schütz um seinen Schützling – zweimal die Woche klettert er die 70 Stufen rauf und runter.

Dierdorf - Ortstotale (Foto: SWR, SWR -)
Dierdorf


Auch einen Faible für Altes hat Michaela Abresch. Die gelernte Krankenschwester betreut als Pflegekraft Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Ihre Leidenschaft für historische Romane inspirierte sie vor einigen Jahren zu umfangreichen Recherchen. Sie arbeitete sich ein in die mittelalterliche Materie und verfasste ihren ersten Roman, das Mirakelbuch: eine der Geschichten spielt in Dierdorfs Uhrturm zur Zeit der Hexenverfolgung.

Ein zweiter gerade veröffentlichter historischer Roman spielt in Palästina. Und so ganz nebenbei brütet Michaela Abresch bereits an weiteren Geschichten. Die bietet das kleine Städtchen Dierdorf in Hülle und Fülle.

Dierdorf - Karte (Foto: SWR, SWR -)
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SWR Fernsehen