Die Mühlenhardtstraße ist die längste und die internationalste Straße in Herschbroich in der Eifel. Anderswo kämpfen Dörfer gegen das Aussterben; der 280-Einwohner-Ort Herschbroich und die Mühlenhardtstraße dagegen haben in den vergangenen Jahren neues Leben eingehaucht bekommen. Neben den alteingesessenen Eiflern haben sich Briten, Serben, Belgier und Portugiesen niedergelassen. Grund: der Nürburgring, inmitten dessen Nordschleife Herschbroich liegt.
Er bindet die alten Herschbroicher und die neuen Bewohner zusammen. Denn in Herschbroich, das bis Ende des neunzehnten Jahrhunderts noch vom Kupferbergbau und der Landwirtschaft lebte, arbeitet heute fast jeder am oder mit dem Ring. Als Instruktor, Rennfahrer, Mechaniker oder Rennautoverleiher - oder als Vermieter von Zimmern an Ring-Gäste aus aller Welt. Aber nicht nur die Zugezogenen in der Mühlenhardtstraße sorgen dafür, dass sich Herschbroich erneuert.
Ein langjähriger Bewohner hat dem Eifelort neben der Rennsport- auch die Radsportbegeisterung gebracht - und mit seinem Verein RSC Eifelschwalben den Grundstein gelegt für eines der größten 24-Stunden-Radrennen der Republik "Rad und Run". Dabei heulen nicht die Motoren, sondern rasseln die Fahrradketten in der "Grünen Hölle". Und wer von Rennwagen oder Rennrädern mal zu viel hat, besucht den tierischen Star des Ortes in der Mühlenhardtstraße. Denn hier wohnt in einem Garten einer Familie das Herschbroicher Martinspferd.