Die Weinstraße in Eschbach

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Ein Film von Christian Gallon

Die kleine Gemeinde liegt in der Südpfalz, direkt an der Deutschen Weinstraße und besitzt sogar ihre "eigene" Weinstraße. Und die führt mitten durch den Ort.

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Esel kreativ bemalt (Foto: SWR, SWR -)
"Eschbachs Eseleien"

Bekannt sind die Eschbacher für ihre guten Weine – und dafür, dass sie "Esel" sind. Diesen Spitznamen verdanken sie dem Rittergeschlecht, das im 16. Jahrhundert auf der nahen Madenburg residierte – und das sich "derer zum Esel" nannte. Da dies aber ein sehr tugendhaftes und ehrbares Rittergeschlecht war, tragen die Eschbarer ihren Spitznamen mit Stolz. Und seit ihrer 750-Jahr-Feier stehen auch jede Menge Esel im Ort: insgesamt 38, lebensgroß aus Kunstharz – kreativ bemalt. Ideengeberin Christa Steinmüller führt seither regelmäßig Touristen durch die kleine Gemeinde in der Südpfalz. Dabei erzählt sie auf launige Weise "Eschbachs Eseleien" – historische Anekdoten und persönliche Geschichten aus ihrem Heimatort.

Weinbautradition (Foto: SWR, SWR -)
Eschbach ist von Weinbergen umgeben.

Noch älter als der Spitzname ist die Weinbautradition in Eschbach. Derzeit gibt es 15 hauptamtliche Winzer im Ort. Einer der ältesten Betriebe ist der der Familie Wind. Seit 20 Jahren führt Bruno mit Ehefrau Michaela das Weingut, in dem vor allem Spätburgunder und Riesling angebaut wird. Tatkräftig zur Seite steht den beiden Lucie Wind, die 76jährige Seniorchefin. Auf eine lange Geschichte blickt auch das Zehnthaus zurück. Einst mussten hier die Bauern den "Zehnten" ihrer Ernte abgeben. Im 19. Jahrhundert wandelte sich das "Zehnthaus" zu einem der beliebtesten Treffpunkte im Ort – zur Gaststätte.

Hermann Ehrhardt-Gastwirt mit Leib und Seele (Foto: SWR, SWR -)
Gastwirt Hermann Ehrhardt

Und der heutige Besitzer ist Gastwirt mit Leib und Seele, der 53 jährige Hermann Ehrhardt. Der gebürtige Eschbacher wuchs quasi im Gasthaus der Eltern auf und übernahm es dann von der Mutter. Berühmt ist das "Zehnthaus" darüber hinaus für seine üppigen und deftigen Pfälzer Gerichte. Gleichwohl übt der Ort auch auf Künstler seine Reize aus. Michael Müller zog es vor 20 Jahren hierher. Lange Zeit arbeitete er als ArtDirector in einer größeren Werbeagentur. Doch dann wollte er raus aus der Großstadt. Und auf der Suche nach einem ländlichen kreativen Domizil wurde er fündig: In Eschbach, der kleinen südpfälzischen Gemeinde, in der es jede Menge "Esel" gibt – die einem jedoch äußerst freundlich gesonnen sind.

Karte von Eschbach (Foto: SWR, SWR -)
Karte von Eschbach
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SWR Fernsehen