Bahnhofstraße in Gau-Bischofsheim

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Ein Film von Harald Hort

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Mitten in den rheinhessischen Weinbergen liegt Gau-Bischofsheim. Mindestens seit dem Jahr 769. Damals wurde es zum ersten Mal erwähnt. Aber mit einiger Sicherheit bauten die Römer hier schon lange vorher Wein an.

Gau-Bischofsheim profitiert von der Nähe zu Mainz. Das war früher so, als der Mainzer Fürstbischof noch sein Weingut hatte. Das blieb so im 19. Jahrhundert, als es für wohlhabende Mainzer Familien chic war, ein eigenes Landgut zu besitzen – als Sommerfrische. Und das ist auch heute noch so.

Allerdings geht es inzwischen um die Neubaugebiete rund um den alten Ortskern, die Gau-Bischofsheim in den vergangenen Jahrzehnten auf mehr als 1.800 Einwohner haben wachsen lassen. Viele Gebäude und Einrichtungen aus der "guten alten Zeit" haben sich bis heute erhalten, auch wenn sie in einigen Fällen ihre ursprüngliche Funktion verloren oder eine deutliche Anpassung an die heutige Zeit erfahren haben.

Das gilt ganz deutlich für die Bahnhofstraße, die wir vorstellen. Sie beginnt an der alten Ortswaage, die schon lange nicht mehr benutzt wird und inzwischen auch nicht mehr funktioniert. Der Sohn des letzten Wiegemeisters erinnert sich noch, wie früher die Bauern und Winzer die Anhänger voller Zuckerrüben oder Trauben darauf gewogen haben, damit die Pacht für Acker und Weinberg berechnet werden konnte.

Ähnlich erging es dem Bahnhof. 1985 wurde die Bahnstrecke Bodenheim-Alzey stillgelegt und damit das Bahnhofsgebäude nutzlos. Eine zweite Karriere machte es als "Spielbahnhof", als Domizil für die Krabbelgruppe der allerjüngsten Gau-Bischofsheimer. Doch seitdem die jetzt Anspruch auf einen Kindergarten-Platz haben, ist das Spielzimmer im ehemaligen Wartesaal meist verwaist. Daneben gibt es aber etliche Beispiele für einen erfolgreichen Übergang in die Zukunft.

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SWR Fernsehen