Brunnenstraße in Oberstreit

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Ein Film von Oliver Wittkowski

Das kleine Nahedorf Oberstreit fiebert der Einweihung seines neuen Dorfplatzes in der Brunnenstraße entgegen. Ein symbolträchtiger Ort: Hier verlief die historische Trennlinie des Ortes in zwei fürstliche Herrschaftsbereiche.

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Heute sind die Trennlinien in der Gemeinde weniger eindeutig: Doch in der – für Oberstreiter Verhältnisse – relativ langen Brunnenstraße ist das typische Auseinanderstreben der modernen Dorfwelt gut zu besichtigen.

Da sind am Anfang der Straße in der Ortsmitte die alten Höfe, und dann am Ende das Neubaugebiet: Häuser, die irgendwo stehen könnten: autonom gestaltete Familienwelten, dicht an der verheißungsvollen Natur, die nicht unbedingt noch einen Bezug zum Dorf haben oder haben müssen.

Um der 300-Einwohner-Gemeinde wieder einen gefühlten Mittelpunkt zu geben, hat die Gemeinde auch deshalb richtig Geld in die Hand genommen: Im Rahmen der Sanierung der Brunnenstraße – Kanalisation, Hüllen für Glasfaserkabel, Straßenbelag, Leuchtmittel, alles ganz akkurat nach neuesten Vorschriften – rückte auch der triste Schotterparkplatz an der zentralen Dorfkreuzung ins Blickfeld. Aus der unattraktiven Leerstelle im Ortskern wurde ein Platz des Austauschs und des Miteinanders geschmiedet. So jedenfalls die Hoffnungen, die sich an die neugestaltete Fläche samt Sitzbänken, Kletterwein und dem symbolischen Brunnen am einstigen Bachverlauf knüpfen.

Wenn nach der offiziellen Einweihung der Brunnen munter speien wird und die Frühsommersonne das beste Argument zum Außenaufenthalt liefert, dann wird sich zeigen, ob der Plan eines neuen Miteinanders in der Brunnenstraße von Oberstreit aufgehen wird.

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AUTOR/IN
SWR Fernsehen