Der Wäschenweg in Bergen

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Ein Film von Thorsten Hinck

Bergen liegt zwischen Idar-Oberstein und Kirn. Fast 500 Menschen leben in diesem Dorf, das von Äckern und Wald umgeben ist. Aber mit gerade einmal sieben verbliebenen Bauern im Ort spielt die Landwirtschaft keine große Rolle mehr.

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Der Wäschenweg in Bergen bei Kirn ist rund 300 Meter lang und einer der ältesten des Ortes. Bereits zur Römerzeit existierte im Umfeld des weges eine Römerstraße. Angeblich soll auch Hildegard von Bingen regelmäßig hier vorbei gekommen sein. Was auf jeden Fall belegt ist, ist die Herkunft des Namens des Weges. Der Trübenbach fließt durch den Wäschenweg und dorthin kamen früher die Dorfbewohner, um ihre Wäsche zu waschen. Es war damals schon ein Ort des Treffens und der Geselligkeit und das ist er bis heute geblieben. Kurt Mayer zum Beispiel, der ehemalige Förster des Ortes, schwärmt noch heute von der Hilfsbereitschaft der Menschen im Wäschenweg. Wie eine große Familie sei es hier, jeder helfe jedem. Die Wäschenweger halten zusammen, selbst in schlechten Zeiten. Diese Erfahrung machte Manfred Schwarz, der seit seiner Geburt im Wäschenweg wohnt. Heute kümmert er sich liebevoll um seine Töchter und Enkel.

Die Menschen im Wäschenweg helfen sich gegenseitig, Gemeinschaftsgeist gehört zum Leben in Bergen einfach dazu. Der deutsch-italienische Verein zum Beispiel veranstaltet einmal im Jahr ein großes Sommerfest, bei dem bis zu 300 Besucher auf den Hof von Paul Krachen kommen, um italienische Musik, italienisches Essen und das mediterrane Flair des Anwesens zu genießen. Paul Krachen hat in Italien studiert, insgesamt sieben Jahre dort verbracht und sich hier in Bergen ein Stück Toskana eingerichtet. Seinen alten Bauernhof baute er zu einer Pension aus. Im Steinofen werden – ganz italienisch – die Pizzen ein Gaumenschmaus. Die Menschen halten zusammen im Wäschenweg in Bergen, das haben sie schon immer getan und werden es wohl auch in Zukunft tun.

Karte von Bergen (Foto: SWR, SWR -)
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SWR Fernsehen