Walter Thelen kümmert sich um das alte Wegekreuz an der Hauptstraße. Auch Tobias Spoo ist unterwegs für die Dorfgemeinschaft. Mit zwanzig ist er schon Dirigent der Musikgemeinschaft. Die Beiden haben etwas gemeinsam: Walter Thelen hat schon vor Jahrzehnten die Wallersheimer Dorf-Hymne geschrieben. Tobias Spoo will die Hymne mit seinen Musikern einüben. Verbindungen schaffen – wo würde das besser klappen als in der Hauptstraße. Wie eine Lebensader zieht sie sich durch das ganze weitläufige Dorf. Viel Raum ist zwischen den Häusern. Dafür rücken die Menschen umso näher zusammen. Zum Beispiel in der Holzwerkstatt: Die Alten zeigen den Jugendlichen, wie getischlert wird. Von Alban Strauch und Hans Feldermann können die angehenden Heimwerker eine ganze Menge lernen. Ein Stockwerk höher helfen die Jungen den Alten. Einmal in der Woche lädt das Nähstübchen ein. Dann werden auch kleine Reparaturen erledigt. Das ist praktisch für Seniorinnen, deren Finger nicht mehr so richtig wollen.
Und den neuesten Dorftratsch gibt es noch dazu. Jung und Alt treffen sich im Land-Café. Lange hat das ehemalige Pfarrhaus leer gestanden. Jetzt begegnen sich hier niederländische Gastfreundschaft und Eifeler Herzlichkeit. Emiel und Brigitte Bakker aus den Niederlanden haben sich in der Eifel den Traum vom eigenen Café erfüllt. Mögen in anderen Dörfern die Geschäfte und Gaststätten schließen; die Holländer zeigen, dass es mit etwas Mut auch anders geht. Gegen Abend dann wird es noch einmal lebendig in der Hauptstraße: Die Musikvereinigung trifft sich zur Probe, um die Dorf-Hymne einzuüben. Dirigent Tobias Spoo gibt den Einsatz. Und Walter Thelen ist stolz, dass er zu seiner Jahrzehnte alten Melodie den Text singen darf. Noch draußen auf der Hauptstraße ist der Refrain zu hören: "Oh, Wallersheim, wie schön bist du." Da sind sich Jung und Alt einig.