Die Ringstraße in Marienrachdorf

Stand

Ein Film von Lutz Näkel

Video herunterladen (16 MB | MP4)

Woher die Ringstraße ihren Namen bekam, weiß in Marienrachdorf im Westerwald keiner mehr so genau. Ringförmig verläuft sie jedenfalls nicht, eher gradlinig.

Auf den ersten Blick sieht sie nach einer reinen Wohnstraße aus, aber wer ganz bis zu ihrem Ende durchfährt, entdeckt dort einen größeren Betrieb. Es ist das Metallbau-Unternehmen Netthöfel. Willy Netthöfels Vater kam in den siebziger Jahren aus dem Ruhrgebiet in den Westerwald. Erst legte er Fischteiche für Hobbyangler an, aber die Sache wollte nicht recht laufen. Die Metallbaufirma brachte dann den Erfolg, heute ist Netthöfel ein wichtiger Arbeitgeber in Marienrachdorf.

Auch Adolf Fritsch ist ein Zugezogener, er kam 1977 hierher - aus Berlin. "Dort habe ich in einem Hochhaus gewohnt, aber immer vom Land geträumt", sagt er. Lange Jahre war er Postzusteller im Ort, obwohl er eigentlich Bäcker gelernt hat. Deshalb betreut er heute den "Backes", das alte Backhaus in der Ringstraße, und backt dort regelmäßig Brot.

Im letzten Jahrhundert wurde rechts und links der Ringstraße Quarzit gefördert. Die ausgebeuteten Gruben schüttete man danach zu - mit Hausmüll. Da kam Erde drauf, und dann wurden dort die ersten Häuser gebaut - eine riskante Sache, denn der Untergrund gab nach und es entstanden Schäden. Die nachfolgenden Häuser wurden mit stabilen Plattenfundamenten ausgestattet, um dem eigenartigen Untergrund gerecht zu werden.

Stand
AUTOR/IN
SWR Fernsehen