Die Friedrichstraße in Hümmerich

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Ein Film von Gudrun Fünter

800 Menschen wohnen in der Westerwaldgemeinde. Wahrzeichen von Hümmerich ist die alte Eiche am Ortseingang. Dass ihre Friedrichstraße nach Kaiser Friedrich benannt ist, vermuten viele in Hümmerich, nachweisen lässt sich die kaiserliche Namensgebung allerdings nicht. Sicher ist nur, die Hümmericher haben hier schon Kaisers Geburtstag gefeiert: Die älteste Gaststätte der Friedrichstraße bekam 1875 die Schankerlaubnis und wird seitdem von Familie Dreydoppel geführt.

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Gertrud und Rosemarie Dreydoppel haben von Jugendzeiten an im Gasthaus gearbeitet, stehen heute im Rentenalter noch immer hinter der Theke und das mit Leidenschaft. Die Schwestern haben nie lange Urlaub gemacht, haben nie woanders als in der Friedrichstraße gelebt und können sich das auch gar nicht vorstellen. In den 1950iger bis 1970iger Jahren kamen viele Erholungssuchende aus dem Ruhrgebiet nach Hümmerich, doch die Zeiten der großen Kegelclubreisen sind vorbei. Das bekam auch Familie Müller im Landhotel Fernblick zu spüren. Dennoch hat der heute 49jährige Marc Müller im letzten Jahre das Hotel seiner Eltern übernommen. Er ist dabei, das in die Jahre gekommene Haus zu renovieren und neue Gäste zu werben.

Was sie tun in der Friedrichstraße, das geschieht mit langem Atem. Martin Petry hat vor dreißig Jahren angefangen, ein Alpinum in seinem Garten anzulegen, einen Steingarten mit seltenen Gebirgspflanzen. Und schon seit dreizehn Jahren trifft sich der Nagelclub in Hümmerich, reihum in Privathäusern, auch in der Friedrichstraße. Neunzehn Clubmitglieder versammeln sich einmal im Monat um einen Holzblock und schlagen dort genau fünfzig Nägel ein. So wenig abwechslungsreich der Nagelclub klingt, so lustig sind die Abende dort. Das allerdings lässt sich nicht erklären, sondern nur erleben. Hierzuland stellt sie vor, die Eigenheiten der Friedrichstraße in Hümmerich.

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SWR Fernsehen