Hartwig Groß aus Hausnummer 8 hat aber auch schöne Erinnerungen: Als Junge konnte er in der Wassergasse ungestört Schlittschuh laufen. Längst werden die Wassermassen von Kanälen gebändigt, aber um das nasse Element dreht sich hier immer noch vieles. Gudrun Lohwasser aus Haus Nummer 18 macht in frostigen Tagen Wasser heiß für ihre Pferde. Die dürfen tagsüber raus auf die Weide und können mit der eingefrorenen Tränke nichts anfangen. Der älteren Dame von schräg gegenüber hat ihr Arzt Wasser in rauen Mengen verordnet. Gut, dass der Sohn gleich nebenan wohnt und für die Mama bereitwillig Kästen schleppt.
Während im Irish Pub am Anfang der Straße Wasser nur in homöopathischen Dosen über den Tresen geht. Die Wirtsleute vom "Claymore" kleiden sich gern in authentischem Kilt und pflegen liebevoll ihren Whisky-Kult. Dass in einen waschechten Single-Malt strenggenommen irisches Quellwasser gehört, stört hier die wenigsten. Ein paar Tropfen heimischen Leitungswassers tun's auch. Ist ja genug davon da in der Wassergasse in Erzenhausen.