Hüffelsheim (Foto: SWR, SWR -)

Die Powundener Straße in Hüffelsheim

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Ein Film von Oliver Wittkowski

Den Blick in die Ferne kennen die Hüffelsheimer gut: Die Gemeinde nahe Bad Kreuznach liegt auf einem Plateau und ist mit einem beeindruckenden Rundumblick über Rheinhessen und die Hunsrückausläufer gesegnet. Und es ist eine der kleinsten, unscheinbarsten Straßen im Dorf, die auf ganz besondere Weise auf einen noch ferneren Ort verweist: Die Powundener Straße, eine Sackgasse in einem vor rund dreißig Jahren erschlossenen Neubaugebiet.

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In der Powundener Straße stehen sieben Häuser, gutbürgerlich, nichts Auffälliges – außer eben dem eigentümlichen Namen, den die Bewohner der Straße schon öfter mal erklären müssen: Einmal, wie man ihn schreibt – das ist einfach: "Wie der wunde Po" eben. Aber dann auch: Wo der Name herkommt, das ist schon eine längere Geschichte: Die Glocke ist schuld, sagen die Straßenbewohner. Die große Hauptglocke, die seit 1952 in der evangelischen Kirche von Hüffelsheim läutet. Die stammt nämlich aus dem früheren ostpreußischen Dorf Powunden, nahe Königsberg - heute Kaliningrad - rund 1300 Kilometer von Hüffelsheim entfernt. Seit dem Ende des zweiten Weltkriegs ist Powunden russisch und heißt Chrabrowo.

Wie also kommt die Glocke aus dem kleinen Dorf an der russischen Ostsee in die Kirche von Hüffelsheim? Und warum haben die Hüffelsheimer einer Straße nach dem ostpreußischen Dorf benannt, dessen deutschsprachige Bevölkerung nach Kriegsende von dort vertrieben wurde? Das verraten wir im "Hierzuland" über die in Deutschland einzigartige Powundener Straße in Hüffelsheim. Die Geschichte dieser kleinen unauffälligen Straße erzählt auch von Heimweh und Abschied nehmen. Eine sehr passende Geschichte für eine Gemeinde mit wunderbarem Fernblick.

Karte Hüffelsheim (Foto: SWR, SWR -)
Karte Hüffelsheim
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SWR Fernsehen