Blumenstraße in Veitsrodt

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Ein Film von Harald Hort

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Blick auf Veitsrodt (Foto: SWR, SWR -)

Veitsrodt ist ein Ort mit rund 650 Einwohnern, der drei Kilometer nördlich von Idar-Oberstein am Rande des Hunsrücks liegt. Im 13. Jahrhundert wurde er erstmalig urkundlich erwähnt und seit 500 Jahren gibt es jedes Jahr im Juli einen weithin bekannten Viehmarkt, den „Veitsrodter Prämienmarkt“. Das hat sich auch im Ortswappen niedergeschlagen, das einen Ochsenkopf und zwei Arme beim Handschlag zeigt.

In dem Dorf wohnte auch der kleine Johann Bückler mit seiner Familie, bevor er zum „Schinderhannes“ wurde. Und dann ist da noch die Edelsteinstraße, die mitten durch Veitsrodt führt. Früher gab es in vielen Häusern kleine Edelstein-Schleifereien. Die meisten sind heute verschwunden. Trotzdem gibt es das traditionsreiche Handwerk noch.

Blumenstraße in Veitsrodt (Foto: SWR, SWR -)

Die Blumenstraße hatte bis zum Zweiten Weltkrieg gerade mal sieben Häuser. So hieß sie dann auch: „Sieben-Häuser-Gasse“. In den 60er Jahren wurde sie zur Blumenstraße und zum ersten Neubaugebiet von Veitsrodt. Einer der ersten, der sich hier niederließ, war der Edelsteingraveur Erwin Pauly. Er ist ein Künstler, wenn es darum geht, Gesichter und Figuren, klassische und moderne Szenen in Edelstein zu schneiden.

Edelstein-Schleiferei in Veitsrodt (Foto: SWR, SWR -)

Nicht weit weg wohnt und arbeitet Hans-Georg Petry, der sich auf das Schleifen synthetischer Edelsteine spezialisiert hat. Er führt den Betrieb in der dritten Generation. Überhaupt hat in der Blumenstraße inzwischen ein Generationswechsel stattgefunden. Junge Familien sind nachgerückt und füllen die Straße mit neuem Leben. Das betrifft auch den alten Spielplatz, dessen Beseitigung der Gemeinderat schon beschlossen hatte. Dagegen haben sich die jungen Eltern erfolgreich gewehrt und mit viel Fleiß und Eigenleistung einen neuen Spielplatz auf die Beine gestellt.

Karte von Veitsrodt (Foto: SWR, SWR -)
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SWR Fernsehen