Bettorf in Friesenhagen

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Ein Film von Lutz Näkel

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Friesenhagen (Foto: SWR, SWR -)

Eine Straße, dreizehn Häuser, 36 Menschen: das ist Bettorf, ein Ortsteil von Friesenhagen. Die Gemeinde Friesenhagen im äußersten Norden des Westerwaldes ist die flächenmäßig größte von Rheinland- Pfalz und hat sage und schreibe 86 Ortsteile. Manche davon sind noch kleiner als Bettorf, das schon im 16. Jahrhundert auf der berühmten Mercator- Karte verzeichnet war.

Friesenhagen Bettorf (Foto: SWR, SWR -)

Da Bettorf nur aus einer Straße besteht, sind die Häuser dort einfach mit 1 bis 13 durchnummeriert. In „Bettorf Nr.3“ wohnt Hedwig Stausberg, mit 88 Jahren die älteste Einwohnerin. Seit 1851 leben ihre Vorfahren schon in dem Haus, aber erst seit 1959 ging es in das Eigentum der Stausbergs über. Vorher gehörten alle Häuser in Friesenhagen sowie alles Land dem Fürstengeschlecht der Hatzfelds. Deren Untertanen mussten für Land und Wohnung Pacht bezahlen und waren auch verpflichtet Frondienste zu leisten. Das war sogar in den Zeiten der jungen Bundesrepublik noch so, eine damals in Deutschland einmalige Regelung.

Schafherde der Familie Reuber (Foto: SWR, SWR -)

Einmalig ist auch der Weinberg, den Wolfgang Benderscheid 2010 hinter seinem Haus angepflanzt hat: Der ist erwiesenermaßen der nördlichste in unserem Lande. Wie der Wein aus dem „Hohen Norden“ schmecken wird, erweist sich frühesten in drei Jahren. Wolfgang Benderscheid hat vor einigen Jahren das „Armenhäuschen“ von Bettorf gekauft. Hier durften früher Bedürftige kostenfrei wohnen. Jetzt lebt Wolfgang Benderscheid dort, aber nur im Winter. Im Sommer vermietet er das Fachwerkhaus an Urlauber.

Karte Friesenhagen (Foto: SWR, SWR -)
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SWR Fernsehen