Ein Film von Gudrun Fünter
Als vor 13.000 Jahren der Laacher See Vulkan ausbrach, wurden Lava, Asche und Gestein im weiten Umkreis ausgeschleudert - auch auf das Gebiet des heutigen Nickenich.
Das Dorf mit 3.700 Einwohnern grenzt an den Laacher See. So sind die ortsbildprägenden Häuser hier typischerweise aus Vulkangestein, aus Basalt, Lava und Tuff. Zu finden sind sie auch im älteren Teil der Plaidter Straße. Dort liegt der Obst- und Blumenhof Müller. Die Landwirte betreiben einen Hofladen, ein Blumengeschäft und vermieten einen früheren Getreidespeicher als Rittersaal für Festlichkeiten. Die Tochter des Hauses will den Hof später einmal weiterführen, der Sohn hat erst einmal andere Pläne. Er will ein Jahr vereisen, in Italien als Guide Touristen bei Fahrradtouren begleiten. Er ist gelernter Zweiradmechaniker, hat seine Ausbildung in einer Fahrrad-Manufaktur quasi vor der Haustür absolviert, im Nickenicher Gewerbegebiet. Es grenzt an die Plaidter Straße.
Die Plaidter Straße führt aus dem Dorf heraus in Richtung Felder und Steinbrüche. Die Ausbeute von Basalt und Lavagestein, die Produktion von Bimssteinen war lange Zeit wichtigste Einnahmequelle des Dorfes. Nickenich wurde in der Nachkriegszeit wohlhabend, konnte 1981 sogar ein eigenes Freizeitbad, das Lavamaar eröffnen. Doch die Zeiten haben sich geändert, das Bad wurde zu teuer, 2010 geschlossen und verkauft. Es ist heute das Baggerado, ein Schulungs- und Erlebniszentrum rund um Bagger und Baumaschinen. So ist alles im Wandel, Nichts bleibt wie es ist, rund um die Plaidter Straße.