Mehr Energiewende mit den Bürgern wagen will die Landesregierung von Rheinland-Pfalz. Ein Baustein: sogenannte Bürger-Energiegenossenschaften.
Energiegenossenschaften sind Zusammenschlüsse von engagierten Bürgern, die etwas gegen den Klimawandel tun wollen. Sie produzieren zum Beispiel gemeinsam Ökostrom oder sichern eine nachhaltige Wärmeversorgung eines Dorfes. Die Idee dahinter ist: Gemeinsam kann man mehr erreichen als jeder für sich.
Daher stammt das Genossenschaftsmodell
Die Gesellschaftsform der Genossenschaften ist wohl bekannt im Land: Der Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen aus dem Westerwald hat sie Mitte des 19. Jahrhunderts erfunden.
Bekannt sind heute zum Beispiel genossenschaftlich organisierte Banken, Edeka ist eine Genossenschaft oder auch Winzer-Genossenschaften, in denen sich Winzer zusammenschließen, um gemeinsam Wein zu vermarkten.

Bei einer Energiegenossenschaft tun sich Bürger zusammen, um gemeinsam erneuerbaren Strom zu produzieren.
Diese Rolle spielen Energiegenossenschaften bei der Energiewende
Energiegenossenschaften sind ein wichtiger Motor der Energiewende geworden. Sie sind regional verankert, fördern die Wertschöpfung in der Region und tragen damit zur Akzeptanz erneuerbarer Energien bei. Bürgerbeteiligung und Mitbestimmung sind zentrale Anliegen der dezentralen Erzeugung erneuerbarer Energien.
Über 800 Energiegenossenschaften gibt es inzwischen in Deutschland mit mehr als 200.000 Mitgliedern. Diese haben bereits fast drei Milliarden Euro in die Energiewende investiert – mehr als die großen Stromkonzerne.

Die Idee der Energiegenossenschaft verliert an Unterstützung
Doch die Stimmung bei den Energiegenossenschaften hat sich in den letzten Monaten weiter eingetrübt. Für 2021 plant nur noch etwa die Hälfte der Energiegenossenschaften neue Solarstromprojekte. Grund sind die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen aus Berlin, die eine bürgernahe Energiewende behindern.