Unerwünschte Tischgesellschaft

So vergraulen Sie aufdringliche Wespen

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Ob beim Bäcker, im Restaurant oder auf der Terrasse beim Nachmittagskuchen – Wespen sind im Spätsommer fast immer mit dabei. Sie lieben Fleisch, Kuchen und süße Getränke. Und rücken uns bei ihrer Nahrungssuche oft viel zu nah auf die Pelle. Hier kommen Tipps für den richtigen Umgang mit den geschützten Insekten und Hinweise darauf, was sie im Fall eines Wespenstiches beachten sollten.

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Darum sind im Sommer 2022 so viele Wespen unterwegs

Gerade in diesem Jahr ist das Wespenaufkommen besonders stark. Ein warmes Frühjahr sowie ein trockener Sommer haben ihre Ausbreitung begünstigt, sagt Charlotte Reutter vom BUND Rheinland-Pfalz. Ein Problem für die Tiere ist die Trockenheit, sie finden nicht genug Nahrung. Einige Pflanzen stellen bei großer Hitze die Nektarproduktion ein, die eigentliche Nahrungsquelle für Wespen, aber auch für Bienen und Hornissen. Wenn es zu wenig Nektar gibt, steigen Wespen auf die Nahrungsmittel des Menschen um.

Außerdem gibt es im Spätsommer keine Brut mehr zu versorgen. Die Arbeiterinnen haben Zeit. Und die vertreiben sie sich gerne mit der Suche nach zuckerhaltiger Nahrung.

Wespen sind von Natur aus friedlich. Doch sollte man einige Regeln im Umgang mit ihnen beachten. (Foto: SWR)
Wespen sind von Natur aus friedlich. Doch sollte man einige Regeln im Umgang mit ihnen beachten.

So verhalten Sie sich richtig im Umgang mit den Insekten

Die Tiere sind entgegen ihrem Ruf übrigens friedlich. Sie stechen eigentlich nur, wenn man hektisch nach ihnen schlägt oder sie sich bedrängt fühlen. Aber auch, wenn man ihrem Nest zu nahe kommt. Mindestens vier Meter Abstand sind hier angeraten.

Deshalb der Rat der Naturschützerin Charlotte Reutter: Ruhe bewahren. Letztendlich wollen die Tiere nur Futter holen und dann abschwirren. Angesichts von zu vielen Wespen fällt das zugegebenermaßen aber schwer. Vergraulen ist nicht immer einfach, es gibt aber einige Tipps, um sich Wespen vom Leib zu halten:

Darum können Wespenstiche gefährlich sein

Ein Wespenstich ist zwar unangenehm, per se aber nicht gefährlich. Es kommt auf den Ort an, an dem die Wespe zusticht: Der Mund-Rachenbereich kann schnell zuschwellen. Betroffene bekommen dann nur schwer Luft, im schlimmsten Fall droht Tod durch Ersticken. Daher gilt: Bei einem Bienen- und Wespenstich in Mund- oder Rachenraum den Notruf verständigen.  

Gefährlich werden Wespenstiche außerdem für Allergiker: Wer nach einem Stich unter Schwindel, Erbrechen, Atemnot oder einem nicht-definierbaren Hautausschlag leidet, sollte sofort einen Notarzt rufen. Denn diese Symptome sprechen für eine Wespengiftallergie.

Übrigens: Manche Menschen wissen nicht, dass sie allergisch sind oder entwickeln eine Allergie gegen das Wespengift erst später im Leben. Treten also die oben genannten Symptome auf, heißt es schnell handeln und einen Arzt verständigen. Denn bei Menschen mit einer Wespengiftallergie kann es im Fall eines Stiches zu einem anaphylaktischen Schock kommen, ein lebensbedrohlicher Zustand, der mit Medikamenten behandelt werden muss.

Allergiker haben daher in der warmen Jahres- bzw. Wespenzeit in der Regel auch ein Notfallset bei sich. Das enthält Cortison-Präparate und Antihistaminika, schnell wirksame Mittel, die abschwellend wirken.

So sollten Wespenstiche versorgt werden

Wenn die Wespe zugestochen hat, sollte der Stich gekühlt werden. Wenn zur Hand, lindert eine halbe Zwiebel bzw. deren ätherische Öle auf der Einstichstelle das Brennen. Auch ein Umschlag mit kaltem Essig hilft. Der Essig wirkt auf das Wespengift neutralisierend.

Spezielle Stichheiler, die mit punktueller Wärme auf die Einstichstelle einwirken, helfen ebenfalls, wenn sie kurz nach dem Stich zum Einsatz kommen. Die kleinen Apparate gibt es in der Apotheke.

Übrigens: Wespen stehen unter Naturschutz! Insektengift ist also absolut tabu. Und auch die Wespennester dürfen nur von Fachkräften entfernt werden.

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