Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat Anfang Oktober eine klare Empfehlung ausgesprochen: Alle Menschen über 60 Jahren und Menschen in Pflegeeinrichtungen sowie Pflege- und medizinisches Personal sollen den zweiten Booster bekommen. Was ist mit denen, die nicht dazu gehören, und was ist mit der Grippeschutzimpfung?
Für Menschen unterhalb dieser Altersgrenze gilt die Grundimmunisierung aus zwei Impfungen plus einer Booster-Impfung oder einer erlittenen Corona-Infektion als ausreichend für einen Schutz vor einem schweren Verlauf der Krankheit.
Gleichzeitig gegen Corona und Grippe impfen?
Im Prinzip wäre es möglich, beide Impfungen gleichzeitig zu verabreichen. Experten wie der Mainzer Hausarzt Marcel Schorrlepp und Prof. Hansjörg Schild, Direktor des Instituts für Immunologie der Universitätsmedizin Main, raten jedoch nicht dazu. Es sei besser, dem Immunsystem Zeit zu geben, mit einer Impfung fertig zu werden und zu regenerieren, bevor eine andere erfolgt. Auch würden sich dann Impfnebenwirkungen nicht überlagern oder gegenseitig verstärken. 14 Tage zwischen Grippe- und Corona-Impfung seien aber ausreichend, damit der Körper einen guten Immunschutz aufbaut und das Immunsystem wieder ein wenig zur Ruhe kommt, bevor die nächste Impfung erfolgt.
Wer sollte sich zum vierten Mal impfen lassen?
Bei Menschen über 60 Jahren sei das Immunsystem erfahrungsgemäß nicht mehr optimal aktiviert, erläutert Immunologe Prof. Hansjörg Schild. Ein gutes Tool zum Abklären, ob eine vierte Impfung für eine Person empfohlen ist oder nicht, bietet die Bundeszentrale zur gesundheitlichen Aufklärung mit dem Corona-Impfcheck.